Philosophie fürs Leben

„Was nutzt das ganze Philosophiestudium, wenn für Sie nichts dabei herauskommt als die Fähigkeit, halbwegs überzeugend über irgendeine abstruse Frage der Logik etc. zu reden, und wenn es Ihre Denkweise über die wichtigen Fragen des Alltags nicht verbessert […]» Ludwig Wittgenstein

Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt, wenn ich Sätze las, die nach dreimaligem Lesen unverständlich blieben, sich nach fünfmaligem als Nichtssagend herausstellten, die aber dabei unglaublich gebildet klangen. Es kam mir oft so vor, als wollten sich da Menschen mit Gelehrtheit brillieren, indem sie sich so ausdrücken, dass keiner es versteht und alle denken, wie klug der doch sein müsse, sich so unverständlich auszudrücken, weil man davon ausging, dass er verstanden hat, was er sagte. 

Philosophie war ursprünglich als ein Weg gedacht, das Leben lebenswerter zu machen, dem Lebenden Mittel an die Hand zu geben, mit denen er sein Leben von unnötigem Leid befreien kann. Dieser Gedanke zieht sich in der Antike durch alle Philosophien und irgendwann scheinen wir ihn im Laufe der Zeit verloren zu haben. Gerade in schwierigen Zeiten finde ich es wichtig, sich wieder daran zu erinnern und die Philosophie zurück ins Leben zu holen. Denn: Was nützt alle Weisheit und alles Gebildetsein, wenn sie nicht dem Leben dient? Sonst werden wir zu blossen Gefässen für Inhalte, statt zu lebensklugen Akteuren in unserem eigenen Leben. 

Ein Kommentar zu „Philosophie fürs Leben

  1. Sandra: „…die Philosophie zurück ins Leben zu holen“

    Philosophie ist nur dann Philosophie,
    wenn sie mitten im Leben geschieht.

    Philosophie gibt es nicht in Büchereien oder Seminaren, sie ist
    ein individuelles Sich-einstimmen in die Frequenz der Weisheit.

    Philosophie = Die Liebe zur Weisheit.

    Wer sich auf Weisheit einlassen will braucht Mut,
    denn… sie setzt die Liebe zur Wahrheit voraus.

    🌾

    Sandra: „Was nützt alle Weisheit und alles Gebildetsein…“

    Gelesene Weisheit ist keine Weisheit, sondern Literatur,
    die das Gebildetsein fördert – aber nicht der Weisheit dient.

    • Gebildetsein… ist attraktiv, weil es das Ansehen und damit das Ego fördert.
    • Weisheit… ist unattraktiv, weil in Augenblicken von Weisheit das Ego abwesend ist.

    Weisheit ist nirgends zu lesen, findet sich nicht in Büchern, sondern ist ein (meist kurzes) Geschehen, das vor niemandem Halt macht. Es gibt keinen Menschen, der nicht auch seine weisen Minuten hat, denn die Weisheit ist nicht exklusiv an bestimmte Menschen gebunden.

    Nicht einmal Kinder bleiben von ihr verschont. 😉

    🌾

    Sandra: „Gerade in schwierigen Zeiten…“

    Die Zeiten mögen sein wie sie wollen – die
    Weisheit ist uns allen jederzeit zugänglich.

    🌾

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