In schwarzen Klüften steigt der Fels hinab
Zum tosend blauen Meer. Er ist der Stein
Des Widerstands, der Stein, der Wasser trennt
Und es dann zwängt zu wellenweisser Wand.
Was oben weicht, zurück sich zieht, das spielt
Ein Spiel im Untermeer – mit Wellenwogen,
hin und her. Es schleift mit stetigem Durchstreifen
Von den Kanten alle Grate, macht sie
Sanft und mild und glatt. Was stark aufragend
Kraft ausstrahlte, liegt im Dunkeln weich
gespült. Das Wasser sieht sich nie als schwach,
es will nie Rache üben, lebt nur schlicht,
was ihm gegeben, lebt sein Leben, spielt
sein Spiel, und lässt auch andre spielend leben.
©Sandra von Siebenthal
Ich sitze selber am Meer, an einem steilen, felsbefestigten Strand und wenn ich Dein Gedicht lese, kann ich alle Bilder erleben, nachvollziehen und mich freuen, dass das Wasser auch andre spielend leben lässt.
Eine schönes Sonett, ein stimmiges BIld!
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Lieben Dank. Freut mich, dass die Zeilen so lebendig wurden.
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