Was Lesen für mich heisst? Eintauchen in neue Welten, in andere Gedankenwelten. Es ist die Neugier auf die Ideen anderer, zu denen ich meine in Beziehung setzen kann. Es ist der Wunsch, mein eigenes Universum zu verlassen, um neue zu ergründen. Es ist der Drang, weiter zu gehen, tiefer zu tauchen, breiter zu denken.
Ein Leben ohne zu denken, wäre für mich kein Leben. Es gliche eher einem Sterben noch zu Lebzeiten. Denken hängt an der Sprache, denn ohne diese hätten die Gedanken keine Gefässe, die sie fassbar machten. Mein liebstes Gefäss ist das Schreiben. Erst da werde ich all der Gedanken wirklich gewahr, kann ich sie in eine Ordnung bringen, lerne ich, sie zu verstehen. Und in diesem Verstehen sind immer schon die nächsten Fragen eingewoben. So führt sich das Leben fort, geht seinen Weg, ich gehe ihn mit. Und denke immer wieder an das Motto, das ich mal über mein Leben stellte, ganz spontan, einfach, weil es mir gefiel:
«Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.»
Rainer Maria Rilke
Und je älter ich werde, desto bewusster wird mir, dass ich genau das wirklich tue.
Kreise ziehen. Ja.
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Und vom Träumen. Vergiss das nicht.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
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Danke für die Ergänzung, welche in der Tat schön und wichtig ist.
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Bitte … aus welchem Buch ist das Foto??
Klingt interessant, was sich lesen lässt …
danke
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Das Buch ist in der Tat sehr empfehlenswert: Wolfgang Martynkewicz, Das Café der trunkenen Philosophen. Wie Hannah Arendt, Adorno & CO. das Denken revolutionierten.
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Denkfreies Leben ist undenkbar. Lebloses Denken nicht lebenswert. Schöne Gedankengänge!
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Lieben Dank!
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