Der Wind in den Bäumen
er sei himmlisch Kind,
verfolgt mich in Träumen,
die nicht himmlisch sind.
Er treibt mich durch Gassen,
er dringt in mich ein,
ich kann ihn nicht fassen,
sitzt da Markens Bein?
Ich denke in Normen,
die ich lang gelernt,
sie sollten mich formen,
was mich nie erwärmt.
Mich trieben oft Trotz und
auch Neugier schlicht an,
das sei nicht gesund,
so sei schlicht nicht man,
kriegt ich oft zu hören,
ich litt auch dabei,
ich liess mich nicht stören,
brach doch dann entzwei.
Ich suchte zusammen,
was ich von mir fand,
durchlebte manch’ Dramen,
macht’ mir manche Schand’
bei all diesen Jenen,
die nur für den Schein,
das Sein gar verneinen,
ich wählt’ für mich Sein.
Der Weg war kein leichter,
noch heut nag ich dran,
denk: „Wär ich nur seichter,
wär ich halt so „man“,
flöss alles von hier nach
dann da wie es muss,
wär alles gemach, – so
wie es sein muss.
So such ich mir täglich,
den eigenen Fluss,
So geh ich halt täglich,
auf eigenem Fuss.
Und schimpfe und klage,
verliere ich auch…
und danke und sage:
„Ich folg’ meinem Bauch.“
©Sandra von Siebenthal