2. Juni

„Denken und danken sind verwandte Wörter; wir danken dem Leben, in dem wir es bedenken.“ (Thomas Mann)

Ich habe in einer schwierigen Zeit damit begonnen, jeden Abend den Tag Revue passieren zu lassen und drei Dinge zu suchen, für die ich dankbar bin. Und: Egal, wie schwierig der Tag war, ich fand immer drei Dinge. Nicht immer grosse, ab und an kleine, fast schon banale, aber doch wohltuende.

Diese Praxis der aktiven Dankbarkeit hat mir sehr geholfen, das Leben umfassender zu sehen. Sie hat mir geholfen, auch in dunklen Momenten die lichtvollen Momente wahrnehmen zu können. Und über die Zeit hinweg merkte ich, wie ich besser mit den Herausforderungen umgehen konnte, die das Leben brachte, einfach, weil tief in mir immer auch Dankbarkeit mitschwang für das Gute, das jeden Tag präsent ist – wenn man es sieht.

3 Kommentare zu „2. Juni

  1. Thomas Mann: „Denken und danken sind verwandte Wörter“

    Nein, Thomas, Denken und Danken sind nicht verwandt. Auch dann nicht, wenn es etymologisch gesehen, so scheinen sollte.

    In einem Moment wahrer Dankbarkeit… ist kein Denken.

    Auch das Denken über oder an Dankbarkeit ist bloß Denken – und das ist nicht die Frequenz der Dankbarkeit.

    In einem Moment wahrer Dankbarkeit wird auch nicht gesprochen. Nicht, weil das irgend jemand so will, sondern weil es nicht zusammen geht.

    Ratio und Dankbarkeit kennen sich nicht.

    Da gibt es keine Verbindung, keine Verwandtschaft, denn: Denken und Danken existieren auf zwei grundverschiedenen Ebenen.

    Das Denken geschieht auf der Horizontalen. Mit
    der Dankbarkeit… kommt die Vertikale ins Spiel.

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