Was tut mir gut?

Ich habe da dieses Problem. Ich studiere hin, studiere her, das Problem ist da und ich sehe keinen Weg hinaus. Tag und Nacht zermartere ich mir mein Hirn: Was könnte ich tun, das Problem zu bewältigen? Wie ich es drehe und wende: Ich sehe keine Möglichkeit. Es bleibt bestehen.

Das Problem hat eine Geschichte erhalten, ich habe sie ihm gegeben. Indem ich meine ganzen Gedanken um das Problem kreisen liess, wurde es zu meinem Leben.

Nur: Mein Leben besteht noch aus viel mehr. Wieso nicht das Ganze betrachten und das Problem dann da einordnen? Als Teil des Ganzen, aber niemals alles.

Manchmal hilft es, aufzuschreiben, was alles gut ist im Leben. Das Problem auf die eine Seite der Tabelle, auf die andere Seite all die guten Dinge. Auch die – und vor allem die – welche wir gerne als selbstverständlich sehen: Dach über dem Kopf, gutgesinnte Menschen, etc.

Damit ist das Problem nicht bewältigt, es besteht weiter. Mit der Kraft des Guten im Leben und der richtigen Relation des Problems können wir dieses nun genauer anschauen und schriftlich analysieren:

  • Wie genau lautet das Problem?
  • Was für einen Einfluss hat es auf mein Leben?
  • Was wäre, wenn das Problem nicht lösbar wäre? Im schlimmsten Fall?
  • Wie fühle ich mich bei dem Gedanken?
  • Kann ich das Problem in Teilprobleme aufteilen, die leichter zu lösen sind’
  • Wenn sich das Problem nicht lösen lässt: Kann ich mich vom Problem lösen?
  • Was wäre ein Alternativleben, in dem das Problem keines wäre?
  • Kann ich das realisieren?
  • Was brauche ich dazu?
  • Wo kriege ich es?

Vielleicht sieht man keine Lösung. Trotz all der Fragen überzeugt keine Antwort. Dann gibt es noch die letzte Frage:

  • Was tut mir gut?

Wir haben gesehen, dass das Problem da ist, sich im Moment nicht lösen lässt. Wir haben aber auch gesehen, dass das Problem nur ein Teil ist. Neben diesem Teil existiert noch ganz viel – vieles, wofür wir dankbar sein können. Wieso also nicht das ganz bewusst ausbauen?

  • Was hat mir in der Vergangenheit gut getan? Was davon kann ich wiederholen?
  • Wer tut mir gut? Kann ich diese Menschen mehr um mich haben?
  • Wie kann ich mir selber etwas Gutes tun?

Ab und an verabschieden sich Probleme klammheimlich, wenn wir uns auf die guten Dinge konzentrieren im Leben. Und selbst wenn sie bleiben, haben sie ihren Stellenwert zurück: Sie sind ein Teil, aber nicht das Ganze.

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