„Wir mögen’s keinem gerne gönnen, daß er was kann, was wir nicht können.“ (Wilhelm Busch)
Wohl jeder hat sich wohl schon mal dabei ertappt, dass er neidisch auf einen andern schaute und innerlich grummelte, weil dieser was hatte oder konnte, das auch er gerne gehabt oder gekonnt hätte. Neid ist so ziemlich der Vorreiter unter den negativen Gefühlen. Ebenso ist es einem wohl auch schon so ergangen, dass man förmlich spürte, wie bei anderen der Neid regiert, einfach aus ihren Reaktionen – oder auch Nichtreaktionen.
So menschlich Neid sein mag, so vergiftend wirkt er – und dies hauptsächlich für den, welcher ihn hegt. Wenn ich jemandem etwas neide, hat dieser es immer noch, merkt oft gar nichts von meinen negativen Gefühlen (oder sie können ihm auch egal sein), ich dagegen habe es immer noch nicht. Und: Ich habe zusätzlich noch all die negativen Gefühle, die mir alles andere als gut tun.
Wieso mich nicht einfach freuen, dass jemand etwas hat oder kann? Mich mit ihm freuen? Im Buddhismus heisst das Mudita: Mitfreude. Eine wunderbare Sache, da sie Menschen verbindet. Studien zufolge halten Beziehungen länger, wenn man die Fähigkeit zur Mitfreude hat und lebt. Das Gefühl, dass da jemand ist, der sich mit einem freut, vertieft die Beziehung und verstärkt die eigene Freude. Zudem: Geteilte Freude ist doppelte Freude, da sich nun zwei freuen. Und ist es nicht schöner, mit Freude im Herzen durchs Leben zu gehen als sich von Neid zerfressen lassen.