„Wenn du tust, was du schon immer getan hast, bekommst du, was du schon immer bekommen hast.“ (Unbekannt)
Wer hat nicht auch schon mal am Silvester gute Vorsätze gefasst? Und sie dann nicht eingehalten? Voller Elan starten wir ins neue Jahr, sind guten Mutes, dieses Mal unsere Vorsätze umzusetzen. Die ersten Tage gehen auch gut, doch dann wird es langsam harzig. Und schon bald ist alles beim Alten.
Leider ist eine Veränderung nicht damit passiert, diese Veränderung wirklich zu wollen. Um sich wirklich zu verändern, braucht es neben dem Vorsatz
- den festen Willen, das zu tun, was man will,
- die Entsagungskraft, das loszulassen, was man nicht mehr will,
- die Ausdauer, auch in schwierigen Phasen durchzuhalten.
Veränderung ist immer Arbeit und immer Übung. Und: Sie passiert nicht für sich allein. Oft müssen wir unser Denken, Verhalten und Tun rund um den Punkt, der sich verändern soll, auch prüfen und anpassen.
Wenn wir tagtäglich die gleichen Dinge auf die gleiche Weise tun, ist dieses Tun zu einer Gewohnheit geworden, in welcher alles zusammen ein Ganzes gibt. Daraus nur ein einzelnes Teilchen zu lösen und zu verändern, kann schwer fallen, wenn nicht unmöglich sein. Wenn wir also etwas ändern wollen, müssen wir genau hinschauen, wie dieses in unserem Leben verwurzelt ist. Und es dann mitsamt den Wurzeln aus unserem Lebensgarten reissen.
Nun wünschen wir uns Veränderungen oft nicht nur für uns, sondern auch für andere oder gar die Welt. Es ist eine alte Weisheit, dass man andere nicht ändern kann, nur sich selber. Gandhi sagte:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Oft ist unser erster Gedanke, was das bringen soll. Wenn wir plötzlich lieb und nett sind, bedeutet das nicht, dass der übellaunige Nachbar das auch ist. Das zumindest reden wir uns ein, und wir tun es häufig, weil wir selber vor der Arbeit, die eine Veränderung mit sich bringt, zurückschrecken. Allzu oft ist nämlich genau das, was wir in der Welt ändern wollen, auch in uns angelegt und uns ein wunder (teilweise auch ein blinder) Punkt im Leben.
Bevor wir also hingehen und die Welt ändern wollen, sollten wir zuerst bei uns anfangen und nach Anzeichen dessen suchen, das wir im Aussen ändern wollen. Wenn wir es erkannt haben, gilt es, zu akzeptieren, dass es ein Teil von uns ist. Wir können es von allen Seiten betrachten und schauen, wie es in unserem Sein verwurzelt ist, um es dann mitsamt den Wurzeln aus dem Leben loszulassen.
Oft denken wir, dass wir mit Gewalt gegen Unliebsames vorgehen müssen. Wir stellen uns auf Kämpfe ein, sagen dem Ungewollten den Krieg an, aber damit erzeugen wir nur Druck – und befeuern das, was wir loswerden sogar noch. Viel effizienter ist es, anzuerkennen, dass es ein Teil von uns ist – wie vieles andere auch. Statt das Negative zu bekämpfen, sollten wir das Positive stärken, um diesem mehr Gewicht zu geben. Dann gelingt es irgendwann, das andere loszulassen. Weil wir es nicht mehr brauchen. Weil wir eingesehen haben, dass es in unserem Leben nur Leid bringt und wir das so nicht mehr wollen. All das ohne verbissenen Kampf, sondern mit einem Lächeln im Gesicht. Und dieses schicken wir dann in die Welt hinaus:
„Lächle und die Welt verändert sich.“ (Buddha)