Wieso? Ich habe keine Ahnung. Alles ist prima, mein Leben gut. So viele Menschen auf dieser Welt haben es viel schwerer als ich. Ich habe eigentlich alles, was ich mir wünschen kann. Eigentlich sogar mehr. Mir geht es gut. Ach so gut.
Die Krux liegt wohl im „eigentlich“. Denn eigentlich ist nichts, wie es sollte nach eigenem Gutdünken, wenn man eigentlich schreibt. Das ist fast so schlimm wie grundsätzlich, denn sobald man sagt, dass etwas grundsätzlich ist, wie es ist, schreit das schon förmlich nach der Ausnahme und der Erklärung, wieso es gerade nun nicht so ist. Und beim eigentlich, da schreit es auch. Alles, was eigentlich gut ist, ist gerade nun nicht gut, weil eben… und dieser Grund.. der fehlt. Drum ist es ja eigentlich gut. Weil es grundlos nicht gut ist.
Gut, vielleicht gibt es Gründe, doch die traut man sich kaum zu sagen, da sie eigentlich (schon wieder) harmlos sind, blöd sind, sinnlos sind. Sie widersprechen allem, was man als vertretbare Gründe zum Jammern anfügen könnte. Man hungert nicht, schläft warm und trocken, hat keinen Krieg, keine Krankheiten, keine wirklichen Probleme. Nur eben: Es ist nicht so, wie man es gerade gerne hätte. Und drum ist man gefrustet. Jemand tat, was er in den eigenen Augen nicht hätte tun sollen, jemand tat nicht, was man so gehofft hatte.
Argumente gegen diesen Zustand gibt es viele. Sie reichen von „hab dich nicht so“ über „entspanne dich, morgen ist die Welt wieder in Ordnung“ bis hin zu „lerne, mit dem zufrieden zu sein, was ist“. Alles toll, alles wahr – hilft alles nichts. Es ist, wie es ist und es fühlt sich nicht gut an. Und wenn man schon in der Stimmung ist, dann regt man sich auch gleich über alles auf, was einem noch so über die Leber kriecht. Die doofe Nuss, die ihre Animositäten pflegt und Unsinn verbreitet, weil sie denkt, man hätte ihr was weggenommen, das sie in Wirklichkeit nie gehabt hat, der sture Kater, der nicht einsieht, dass der Tisch nicht sein Schlafplatz ist, der undichte Hund, der immer dann raus muss, wenn es Katzen hagelt und der Mann, der nie da ist, wenn man ihn mal braucht, dafür immer dann, wenn man seine Ruhe will. Und man selber, die man nie ist, wie man gerne wäre, weil man grade ist, wie man ist. Und das ist momentan: gefrustet.
Kampfsport? 😉
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Noch habe ich es mit Yoga versucht, Karate wäre die nächste Wahl 😉
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„Es gibt diese tage da frisst man den Bären …
und es gibt die Tage, da wird man vom Bären gefressen.“
( aus dem Film: The big Lebowski“ )
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Und dann gibt es noch Tage, an denen wird er einem aufgebunden. Der soll sich bloss in Acht nehmen, der Bär, mit dem scheint man nur Ärger zu haben 😉
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