Ina Haller: Aargauer Grauen

Nach ein paar blutigen Thrillern tauchte ich in diesen Krimi ein und dachte erst, nun ein paar gemütliche Lesestunden vor mir zu haben. Weit gefehlt. Ich hätte es wissen können, ist «Aargauer Grauen» doch nicht der erste Krimi rund um Andrina, die sich immer wieder mittendrin in einem Verbrechen befindet und dieses dann auf eigene Faust aufzuklären versucht, wodurch sie selbst in Gefahr oder Verdacht (oder beides) gerät. Immerhin ist sie bei ihren Ermittlungen nie allein, neben Enrico, ihrem Mann, helfen auch ihre Freunde tatkräftig mit, so dass kein Täter ungestraft davonkommt.

«Andrina erblickte Gregor Hartmann auf dem Bett. Er lag auf dem Rücken und starrte mit aufgerissenen Augen zur Decke. Der Mund war wie zu einem Schrei geöffnet.»

Was ich sehr mag an einem Krimi: Die Geschichte nahm schnell Fahrt auf und bald schon fand ich mich atemlos blätternd auf dem Sofa. Worum geht es:

Ein Mitarbeiter aus Enricos Pharma-Unternehmen wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Bald stellt sich sein Tod als Mord durch eine Spinnenbiss heraus. Als kurz darauf Medikamente aus der Firma verschwinden, beschliessen Enrico und Andrina, die Sache selbst zu verfolgen, womit sie jemandem gewaltig auf die Füsse stehen und selbst in Gefahr geraten. Zudem stehen sie bei der Polizei plötzlich im Verdacht, selbst etwas mit allem zu tun zu haben.

„Halte dich lieber von ihr fern. Sie ist nicht die, die sie zu sein scheint.“

Zeitweise fand ich, die Autorin gibt zu viele Zeichen auf den möglichen Täter, doch streute sie gleich hinterher auch wieder Zweifel. Die Auflösung war dann sehr überraschend, mein vielleicht einziger Kritikpunkt.

Ein solider, spannender Krimi mit plastischen Figuren, authentischen Schauplätzen, die ich gut kannte, da ich selbst einmal in Aarau wohnte, und einem guten Plot.

(Ina Haller: Aargauer Grauen, Emons Verlag, Köln 2024)


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