„Ausdauer ist edler als Stärke, und Geduld edler als Schönheit.“ (John Ruskin)
Da steht er. Jahraus, jahrein. Und wächst. In seinem Tempo. Er hat Zeit. Er muss nirgends hin, er strebt nach nichts. Er wächst aus sich heraus. In wachsenden Ringen erweitert er seinen Stamm, bildet ein stabiles Fundament, um in die Höhe zu wachsen. Breitet zugleich seine Wurzeln aus, um einen sicheren Stand zu haben.
Wie oft vergessen wir vor lauter Streben den sicheren Stand im Hier und Jetzt? Wie oft wollen wir zu schnell zu viel, schiessen übers Ziel hinaus? Wie oft wollen wir die Dinge beschleunigen, die schlicht ihre Zeit brauchen?
Wir könnten viel von diesem Baum lernen. Und es mit Rilke halten:
Ich lebe mein Leben in wachseneden Ringen,
die sich über die Dinge ziehen.
Jeder Ring braucht seine Zeit. Und erst, wenn ein Ring vollendet ist, kann ein neuer wachsen. Und wir damit.
Rilke’s wunderbare Stundenbuch, kennengelernt in meine zwanziger Jahre. Erinnere mich die Tagebu“cher von Etty Hillesum und ihre Halt an seine Geschrifte, seitdem war Rilke auch in meinem Leben!
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