29. April

„Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte. Wenn ich loslasse, was ich habe, bekomme ich was ich brauche.“ Laotse

Das ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben im Leben: Loslassen. Das wohl schönste Bild für das Loslassen führt uns die Natur vor Augen: Im Frühling zeigen sich an den gerade noch kahlen Ästen mehr und mehr zartgrüne Blätter. Sie werden mehr, bringen Farbe zurück in die vormals karge Winterwelt, Leben erwacht. Es blüht und treibt, Früchte entstehen, werden geerntet. Und dann. Ganz langsam. Ändern die Farben. Was vormals noch kräftig und frisch weicht satten, warmen Farben. Als wäre es ein letztes Aufbäumen der Natur, die sich nochmals in der schönsten Pracht zeigen wollte. Danach lassen die Bäume los. Die Blätter fallen zu Boden, die Bäume stehen kahl.

Was wäre, wenn sie die Blätter behalten wollten, sie festhalten würden? Es kämen keine zarten Blättchen mehr, Blüten könnten nicht wachsen, Früchte nicht reifen. Das Loslassen ist so gesehen das Glück des Naturkreislaufs. Wir sollten uns nicht aus diesem herausnehmen.

4 Kommentare zu „29. April

    1. Ich würde behaupten, dass es so ist, ja, denn vorher war alles, was da war, eher Last als Lust. Mit der Sesshaftikgkeit kam es ja auch zu den technischen Fortschritten, Arbeitsteilung setzte ein, Lager entstanden. Mit all dem wurde aber auch der Aufwand, das eigene Überleben zu sichern, grösser. War man vorher nur damit beschäftigt, das tägliche Überleben in vor Ort gegebenen Strukturen zu sichern, kam plötzlich die Aufrechterhaltung künstlicher Gebilde dazu. Ackerbau erforderte Arbeit, während man vorher nur sammelte, was die Natur hergab. Insofern fing man da dann eben auch an, zu horten…

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  1. Ich stimme zwar mit dir überein, dass es wichtig ist immer wieder loszulassen, von dem einem und anderem, aber ich stolpere über den Anfang von dem Laotse-Zitat, meiner Meinung nach geht es darum die Vorstellung von dem lozulassen wer oder was man ist.
    herzliche Grüße
    Ulli

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    1. Auch das ist ja etwas, das man denkt, zu besitzen: Die Ansicht, wer ich bin – und denkt nicht dran, dass auch das tagtäglich ändert. Irgendwie. Und doch auch bleibt. Irgendwie.

      Und das Zitat geht ja durchaus auch weiter zu dem, was man hat und braucht.

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