Von der Freiheit des Willens – Work in Progress

Meine momentane Forschungstätigkeit befasst sich mit dem freien Willen und inwiefern er existiert. Ich habe momentan noch mehr Fragen als Antworten, da beim Lesen diese immer drängender in den Vordergrund stechen, ich aber noch zu wenig Material habe, wie ich finde, eine wirkliche Meinung zu vertreten, zu der ich stehen kann. Ich nenne das Work in Progress. Ich werde hier in unregelmässigen Abständen von dieser Arbeit erzählen, vielleicht auch mal Fragen stellen oder Bücher dazu vorstellen.

Ein Blogartikel in einem meiner Lieblingsblogs befasste sich unlängst auch mit dem Thema:

Zeitspiegel: Der freie Wille

Gestützt auf Franz M. Wuketits Buch Der freie Wille. Die Evolution einer Illusion (Hirzel Verlag) geht der Zeitspiegel der Frage nach, ob der Wille wirklich frei ist und kommt zum Schluss, dass diese als sicher geglaubte Tatsache gehörig ins Schwanken geraten ist durch die neueren Erkenntnisse aus Natur- und Sozialwissenschaften. Der freie Wille sei gar eine evolutionäre Evolution, befindet Wuketits.

Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, weiss ich noch nicht, noch bin ich skeptisch. Einige Fragen kamen aber auch mir durch meine aktuelle Lektüre von Harry G. Frankfurts Sich selbst ernst nehmen.

Was genau bedeutet Willensfreiheit? Wann ist sie gegeben, wann nicht. Kann es eine absolute Willensfreiheit geben oder ist sie gar nicht erstrebenswert? Ist sie überhaupt relevant oder ist sie nur ein Mittel zu einem höheren Zweck? Wie sieht der aus? Ich würde mal sagen, ganz platt: Ein schönes und gutes Leben. Das Schöne und das Gute als höchste Ziele des Lebens – zu definieren wären die Begriffe auch noch. Es gibt einiges, aber ohne konzise Begrifflichkeit ist das Ziel unklar. Stellen wir die Hypothese aber in den Raum, es sei so. Dann wäre der freie Wille dazu da, genau dieses Ziel zu erreichen. Wir bestimmen, was wir als schön und gut empfinden (tun wir das? Nach absolut freiem Willen sicher) und wählen den Weg frei, der dahin führt.

Wir schliessen aus, was vom Pfad abbringt, streben an, was ihn verfolgt. Damit negieren wir gewisse Dinge, schliessen sie aus unserem Leben aus, weil sie nicht den Weg verfolgen, den wir gehen wollen. Das können Einflüsse sein, können eigene Eigenschaften sein. Lassen die das einfach so zu? Und wenn nicht, sind wir dann immer noch frei, da sie ja entgegen unserem Willen doch noch aktiv sind?

Harry G. Frankfurt sagt, in dem Fall wären wir nicht mehr dafür verantwortlich, da wir diese Eigenschaften nicht wollen, sie sich über unseren Willen stellen. Nur wäre damit die Freiheit schon eingegrenzt in meinem Verständnis. Er hat keine absolute Durchsetzungsmacht, insofern ist er doch begrenzt. Oder sehe ich das falsch?

Work in Progress


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