Als Kind der (vor-?)letzten Generation bin ich mit Aufforderungen aufgewachsen, bloss nicht zu laut zu sein, bloss nicht aufzufallen, mich auch ja schön artig zu benehmen. Am besten war es, wenn man mich nicht wahrnahm, ich quasi als braver Mitläufer in dieser Welt existierte, der seine Leistungen gut und richtig (nach äusserem Massstab) erfüllte und wenn eine Wirkung, dann eine positive hervorrief. Unter allem lag die latente Botschaft: Sei nicht so (wie du bist). und bei Nicht-Gelingen sofort: „Du bist nicht gut genug.“
Leider nehmen wir solche Prägungen oft ins Erwachsenenleben, die Sätze setzen sich fest, sie werden Glaubenssätze, an denen wir unser Denken, Fühlen und Handeln ausrichten. Der Satz „Das kann ich nicht.“, die eigene Verurteilung „Ich bin nicht gut genug.“ und das harte Gericht mit uns selbst, wenn etwas misslingt, sind Zeugen davon. Sich davon loszusagen, erfordert Mut. Ja, man könnte anecken, ja, es könnte nicht jedem gefallen. Nur: „So what?“ Gefällt es dir, es nicht zu tun?
Es ist (auch) deine Welt, es ist (nur) dein Leben!
😘
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Liebe Grüsse zu dir
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Guten Morgen liebe Sandra,
wir sind wohl in ähnlicher Weise erzogen und groß geworden. Selbst ein Kompliment, so sehr selten es war, war letztlich eine Ermahnung und Aufforderung: „Mach weiter so, aber streng Dich an.“
Zudem musste ich immer Platz machen für andere, musste immer zuerst andere grüßen als Kind und Jugendlicher.
Dass ich „nicht genug bin“, habe ich vielfältig wahrgenommen. Daraus folgten dann vielerlei Verhaltensweisen, allerdings auch Rebellion und Widerstand.
Das meiste konnte ich hoffentlich abstreifen und bin über meine Selbsterkenntnis froh, was u.a. auch die Numerologie und das chinesische Horoskop mit einbezieht.
Bei meinem Jahrgang 1965 war ich oftmals der Schuldige, ich bot eine günstige Projektionsfläche für Erwachsene. Eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten wurden nicht betrachtet oder gefördert.
Auch Du hast Dein Leben ja toll hinbekommen und bist bestimmt ein Vorbild für viele Menschen, oder zumindest ein Mensch, welcher sehr gerne wahrgenommen wird, von dem gelernt werden kann, was ja auch ich tue auf die Entfernung auf dieser Internetseite.
Das Gefühl, zu kurz zu kommen, schlägt bei nicht wenigen Menschen in diverse Erkrankungen und menschenfeindliche Verhaltensmuster um, die wir ja vielfach beobachten können, nicht nur in den Medien, aber natürlich auch dort durch die Berichterstattungen.
Wir bemühen uns also weiter, Freundlichkeit und Liebe in die Welt zu bringen.
Liebe Grüße an Dich
Matthias
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Lieber Matthias
Lieben Dank für deine Zeilen. Ein Vorbild bin ich wohl nicht, den Anspruch habe ich auch nicht. Ich mache mir meine Gedanken und versuche, das Leben und mich zu verstehen. Wenn meine Zeilen jemanden auch zum Nachdenken anregen oder etwas Gutes zurücklassen, dann freut mich das natürlich sehr.
Liebe Grüsse
Sandra
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Das sind mir gut vertraute Muster, liebe Sandra. In der „Königsklasse“ kommen dann noch ständige Vergleiche mit anderen hinzu. Sie hatten Erwartungen an mich, die sie selbst nicht bedienen konnten, mir nicht vorleben konnten, und so wurde ich zur Projektion ihrer eigenen Hilflosigkeit. Meine „Therapie“ bestand aus 22 Jahren Alkohol- und Drogenmissbrauch, letztendloch natürlich erfolglos. Und nein, ohne wäre es vermutlich auch nicht gegangen, so wie am Ende mit nicht mehr.
Neue Erfahrungen überlagern irgendwann die Alten, und Schmerz vernarbt. Vertrauen erstetzt die Angst, spätestens wenn sich das Leben nicht mehr furchterfüllt, sondern aufregend und spannend anfühlt.
Liebe Grüße, Reiner
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Lieben Dank für diese persönlichen Einblicke und das Vertrauen, sie zu teilen. Ja, mit den Prägungen umgehen, das ist immer eine schwierige Sache. Ich habe in der Jugend zu essen aufgehört. Ich wollte wohl auf Raten verschwinden. Es wäre fast gelungen.
Aber wie du sagst: Es kommen zum Glück neue Erfahrungen, solche, an denen man mehr selbst beteiligt ist, was hilft, ein neues Selbst- und Weltbild aufzubauen.
Sei lieb gegrüsst
Sandra
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Es ist wohl auch eine Sache des Geschlechts.
Geprägt bin ich sehr stark durch Versagen. „Die Milchflasche“ habe ich einen Artikel bei mir benannt.. So traute ich mir immer wenig zu und wenn ich es dann doch versuchte, geriet ich in heillose Panik und musste abbrechen. Gerade im Beruf war das sehr hinderlich.
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Auf der Suche nach Gleichgesinnten bin ich auf dich liebe Sandra und den Artikel „wir bilden unsere Kinder kaputt“ gestoßen.
Was ist Bildung?
Für mich ist Bildung ein ganz natürlicher Prozess der Selbstentfaltung.
Der innere Lehrplan, der auf meinen natürlichen Begabungen beruht, welche wie Samenkörner wachsen und gedeihen wollen, orientiert mich dort hin, wo ich günstige Wachstumsbedingungen finde.
Dazu dient der „Neugierde-Radar“. Nun aber kommt es auf die Eltern und die Gesellschaft an ein Umfeld der vielfältigen Möglichkeiten zu schaffen.
Um dieses zu erreichen, habe ich den http://www.Cleverle-Navi.de entwickelt, der nun modernisiert werden muss. Dazu bin ich auf der Suche nach Gleichgesinnten, und ebenso nach Möglichkeiten, diese Idee für alle nutzbar zu machen.
Interessenten stehe ich gerne zur Verfügung:
http://www.visitenkarte.edeju.de
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ich wünsche diesem Samen viel Wasser – auf dass Kinder in ihrem So-Sein gedeihen können.
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