Der November war grau zu mir – vor allem, was das Wetter anbelangte. Sonst schaue ich sehr dankbar auf einen Monat zurück, der gut tat, der von Zufriedenheit, Freude, Energie und schönen Momenten geprägt war. Zu den letzteren gehörten auch einige Lesemomente. Es war ein guter Monat, wenn auch ein paar Bücher nicht ganz dem entsprachen, was ich mir davon erhofft hatte.
Ich habe mich dem Osten zugewandt, hauptsächlich Yoga, Ayurveda und Buddhismus. Es waren Bücher, die nicht zwischen Buchdeckeln stecken bleiben wollen, sondern ins Leben greifen. Es waren Bücher, die dazu anregten, das Gelesene in der Praxis umzusetzen, Bücher, die zu mehr Bewusstsein für das eigene Sein und Tun aufriefen. Das meiste war zwar nicht neu für mich von den Gedanken her, aber manchmal helfen verschiedene Anläufe und Ansätze, Dinge besser zu verinnerlichen, so dass sie dann von innen heraus ins Leben wirken.
Hier die vollständige Leseliste:
Anna Trökes: Yoga der Verbundenheit. Die Kraft des Herzens wahrnehmen und entfalten | Wenn wir von uns sprechen, sprechen wir von unserem Herzen, denn da sitzt unsere Essenz, das, was uns ausmacht. Oft haben wir diesen Zugang verloren, was sich im Leiden an uns selbst und im Umgang mit anderen Menschen zeigt. Anna Trökes zeigt Wege zurück an, hin zu einer Verbundenheit mit dem eigenen Herzen, mit sich und der Welt. Verschiedene, praktisch umsetzbare, teilweise auf einer CD angeleitete Übungen sollen dabei helfen. | 5 |
Thich Nhat Hanh: Alles, was du tun kannst für dein Glück | Viele einfach zu praktizierende Übungen, die mehr Glück ins Leben bringen sollen. Glück entsteht dann, wenn der Geist im Körper präsent ist und so im Hier und Jetzt achtsam den Augenblick lebt, dann ist der Mensch lebendig und glücklich. Ein Buch, das aufruft, nach innen zu schauen, die eigenen Gefühle und Muster zu erkennen, das eigene Leid anzunehmen, und mit Liebe, Güte und Achtsamkeit anderen Lebewesen und der Welt zu begegnen. | 4 |
Gertrud Hirschi: Yoga 7×7 | abgebrochen – zu oberflächlich und zu einfach, hat mich nicht angesprochen | |
Remo Rittiner: Im Einklang mit dem Herzen | abgebrochen – zu esoterisch, der Schreibstil hat mir nicht entsprochen. Es wirkt noch zu wenig ausgegoren, er hätte wohl seinem Kopf folgen sollen und das Buch erst in einem Jahr schreiben | |
Marion Küstenmacher: Wo die Seele Atem holt | Zu oberflächlich, zu wenig Tiefgang, mit der Zeit wirkt es ein wenig beliebig | |
Elena Lustig: Pro Age Life. Das Yoga-Praxisbuch für gesundes Älterwerden | Älter-Werden ist verbunden mit Einschränkungen, Abbau und vermehrt Krankheiten. Wir werden das nicht ganz beseitigen können, aber wir haben viel in der Hand, gesünder älter zu werden und dem Abbau etwas vorzubeugen. Mit vielen Tipps zu Ernährung, Lebenshaltung und Yogastellungen gelingt es, dem Älter-Werden auch positive Seiten abzugewinnen. Das Rad wurde nicht neu erfunden, vieles ist bekannt und auch banal, doch es ist ein informatives und schön gestaltetes Buch. | 4 |
Ryan Holiday: Mut. Das Glück ist mit dem Tapferen | abgebrochen – zu viele und lange Erzählungen und Geschichten, zu wenig Substanz und Aussage. Die vereinzelten guten Sätze muss man förmlich suchen in all dem Text. | 2 |
Michael Stone: The Inner Tradition of Yoga | Yoga wird heute häufig nur auf der Matte als Asanas praktiziert, doch ohne die zugrunde liegende Philosophie ist es kein Yoga, sondern Turnen. Michael Stone zeigt, wie elementar die philosophischen Quellen für die heutige Praxis sind, er beschreibt Yoga als einen Weg auf und neben der Matte, als Haltung von innen heraus mit dem Ziel, sich für die Verbundenheit mit sich, den Menschen und der Welt zu erfahren. | 4 |
Eckard Wolz-Gottwald: Yoga-Weisheit leben. Philosophische Übungen für die Praxis | Ein Blick auf historische Hintergründe des Yoga, den Weg des Yoga an sich, die Philosophie, die hinter der Übungspraxis liegt und weitere Themen des Yoga. Jedes Thema wird mit einer Übung zur Selbstreflexion und der Hinterfragung der eigenen Praxis abgerundet. Ein inspirierendes Buch mit leider zu vielen Wiederholungen und sprachlichen Fehlern. | 4 |
Dr. Andrea Klemmer: Die faszinierende Welt der Hormone. Wie winzige Botenstoffe unseren Körper steuern und was wir für unsere Hormonbalance tun können | Informatives, umfassendes und verständliches Buch über unser Hormonsystem. Was sind Hormone, wo werden sie gebildet und wie wirken sie? Was passiert bei einer Störung und wie kann man eine solche vermeiden oder beheben? Diesen Fragen geht die Autorin nach. Das Buch eignet sich auch als Nachschlagewerk. Gefehlt haben veranschaulichende Bilder und Schemen. | 4 |
Anjali und R. Sriram: Yoga und Gefühle. Mit allen Sinnen leben | Ein Aufruf, unsere Gefühle ernst zu nehmen und zu leben. Mit Hilfe von Atemübungen und Meditationen sollen Blockaden gelöst werden und der Zugang zu den eigenen Gefühlen geöffnet. Es gilt, sie anzunehmen und auszuleben, dies aber immer mit dem Bewusstsein, woher sie kommen und wie sie gut eingesetzt sind. Wichtig ist, dass es keine guten oder schlechten Gefühle sind, erst unser Umgang mit ihnen entscheidet, wie sie sich auswirken in unserem Leben. | 4 |
Anna Trökes: Yoga der Energie | Ein überblick über den Yogaweg, die philosophischen Schriften und Lehren, die tantrischen Hintergründe und darüber, was Yoga bewirken kann. Eine Einführung in den Yoga der Energie mit den wichtigen Übungsabfolgen, sowie die Erläuterung der verschiedenen Wirkungen auf den unterschiedlichen Ebenen des Seins bei ausgewählten Übungen. | 5 |
Die Highlights des Monats waren die beiden Bücher von Anna Trökes. Zwar las ich in beiden nichts Neues, vieles vom Geschriebenen findet sich auch in anderen Büchern derselben Autorin, und doch finde ich es immer wieder schön, eine Autorin so aus dem Herzen, so fundiert und so verständlich schreibend zu lesen.
Was waren eure Lesehighlights des Monats? Was hat euch generell im November gefreut?