Erfüllung auf und neben der Yogamatte
Inhalt
„Sei offen und lass dich immer wieder überraschen, was geschehen will, sobald du die Matte betrittst. Sei wahrhaftig und ehrlich mit dir – und dann tu, was du kannst, so gut du es kannst! Und das ist gut so!“
Offen bleiben, sich nicht verhärten und schon gar keinen Dogmen folgen oder selbst welche aufstellen. Yoga heisst, mit offenem Blick die eigenen Meinungen und Ansichten (auch über sich selbst) zu hinterfragen und sich zu öffnen für das, was möglich ist, für neue Sicht- und Lebeweisen. Mit Yoga können wir einen Weg zu unserem Herzen öffnen, es von innen heraus stärken und aus dieser starken Mitte heraus in die Welt treten.
Anna Trökes zeigt in ihrem Buch, wie wir dahin kommen, mehr zu uns zu finden, in uns die Kraft zu entdecken und zu fördern, die hilft, in der Welt als die, die wir sind und sein wollen, zu bestehen – als aktiver und eingebundener Teil dieser Welt. Das bedeutet immer auch, uns selbst zu hinterfragen, hinzuschauen, was wir brauchen, und das ernst zu nehmen. Es geht darum,
„…dass wir unsere eigenen Anliegen und Ziele ernst nehmen und aus diesem Grund ein echtes, im Herzen gegründetes Interesse zeigen, unserem Anliegen – wie zum Beispiel unserer Yoga-Praxis – die Priorität und genügend Zeit einzuräumen.“
Anna Trökes beschreibt in ihrem Buch, wie wir mit Hilfe von Yoga wieder Verbindung mit unserem Herzen aufnehmen können, um aus dieser Qualität heraus zu handeln. Wenn sie beschreibt, was wichtig ist für die Yogapraxis, indem sie auf die Philosophie Patanjalis, dem Autor der Yoga Sutras, verweist, klingen schon die Anweisungen für die Übungen auf der Matte so, dass man sie auch aufs Leben neben der Matte anwenden kann:
„Um mehr Stabilität und Leichtigkeit zu finden, sollen wir das aktuell für uns angemessene Mass an Anstrengung (Prayatna) finden und alle dabei auftretenden überflüssigen Anspannungen erkennen und gleich wieder loslassen (shaithilya). Ob das gelingt, zeigt uns unser Atem.“
Yoga ist mehr als die blosse Übungspraxis auf der Matte, es ist eine Philosophie, die Jahrtausende alt ist. Ziel ist es, sich zu befreien von äusseren und inneren Beschränkungen, vom Abgetrennt-Sein (Entfremdung vom eigenen Sein und von der Welt). Es weist einen Weg der Verbundenheit, die im Herzen gründen soll. Den Weg zum Ziel beschreibt Patanjali als achtstufigen Pfad, an deren Anfang ethische Grundhaltungen und der sorgsame Umgang mit sich selbst stehen. Nur wenn wir uns diese zu Herzen nehmen, können wir darauf aufbauen und uns entfalten.
Mit praktischen Übungen führt uns Anna Trökes dahin, wie wir unser eigenes Leben in die Hand nehmen und aktiv gestalten können, wie wir uns in die Welt einbringen können. Sie beschreibt Wege hin zu mehr Verbundenheit mit unserem Körper und mit anderen Menschen. Mit einfachen Übungen kann jeder selbst ausprobieren, was es heisst, mehr Entspannung zu finden und in sich Raum für Zuflucht zu schaffen in schwierigen Zeiten.
Fazit
Ein schön gestaltetes, informatives und lebenspraktisches Buch für ein entspannteres und erfüllteres Leben auf und neben der Matte. Sehr empfehlenswert!
Zur Autorin
Anna Trökes ist eine Pionierin des deutschen Yoga. Sie unterrichtet seit 1974 und ist seit fast 40 Jahren eine Institution in der Yoga-Lehrer-Ausbildung des Berufsverbandes der Yoga-Lehrenden in Deutschland (BDYoga) und lehrt europaweit Yoga-Philosophie, Pranayama, Meditation und die fortgeschrittenen Aspekte der Hatha-Yoga-Praxis. Die bekannte Autorin hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht.
Angaben zum Buch
Herausgeber : O.W. Barth; 1. Edition (3. April 2017)
Broschiert : 304 Seiten
ISBN-13 : 978-3426292648