Kreativtechniken eines Schriftstellers von Weltrang
„Schreiben heisst Überleben. Jede Kunst, jede gute Arbeit, bedeutet das natürlich.“
Ray Bradbury schrieb Kurzgeschichten, Romane, Gedichte, Drehbücher und vieles mehr. Erfolge und Auszeichnungen pflastern seinen Weg. Was aber treibt ihn an? Wie entstehen seine Bücher? In diesem Buch gibt er Einblicke in sein Schreiben, zeigt, was ihn antreibt, beschreibt seine Freude an seinem Tun auch nach so vielen Jahren.
Das Buch versammelt 11 zu unterschiedlichen Zeiten geschriebene Essays, welche sich mit verschiedenen Aspekten von Bradburys Schreiben befassen. Dabei kann der erste als grundlegend für die anderen gelten, heisst er doch „Die Freude am Schreiben“. Diese Freude dringt nicht nur aus den Zeilen der Essays, Bradbury nennt sie auch als Basis für das Tun generell. Wer nicht mit Leidenschaft und Gusto schreibt, so ist er überzeugt, ist kein Schriftsteller. Den Schriftsteller, so Bradbury, treibt die Freude, Neues zu gestalten, an. Er will schreiben, muss schreiben, kann nicht nicht schreiben.
„Wenn Sie nicht jeden Tag schreiben, sammelt sich das Gift der Wirklichkeit in Ihnen und Sie beginnen zu sterben oder durchzudrehen – oder beides. Bleiben Sie berauscht vom Schreiben, damit die Realität Sie nicht vernichten kann.“
Der Untertitel des Buches ist etwas verwirrend gewählt, da man in diesem Buch vergeblich Schreibtipps, Anleitungen oder gar Übungen sucht. Natürlich kann man dadurch, dass man mehr über Ray Bradburys eigenen Prozess erfährt und er diesen Menschen, die schreiben wollen, auch ans Herz legt, etwas für das eigene Schreiben herausziehen. Sucht man aber einen Schreibratgeber, ist man mit diesem Buch schlecht bedient. Aber: Interessiert man sich dafür, wie einer, der seit so vielen Jahren schreibt und das noch mit Freude tut, sich das Schreiben und die Freude daran bewahrt hat, der trotz all seiner Erfolge selbstkritisch und sich selber nicht zu ernst nehmend, durchs Leben geht, dann wird man an diesem Buch viel Freude haben. Und ein wenig spürt man in sich den Drang, das doch alles auch mal auszuprobieren. Von so viel Freude und Spass zu lesen, weckt schlicht die eigene Freude und den Wunsch, diese auch noch weiter auszuleben.
Fazit:
Einblicke in das Schreiben eines Autoren, auf humorvolle und unterhaltsame Weise vermittelt. Kein Schreibratgeber im üblichen Sinne, aber ein Buch, bei der die Freude am Schreiben aus allen Zeilen tropft. Sehr empfehlenswert.
Über den Autor
Ray Bradbury gehört zu den großen Science-Fiction-Autoren Amerikas. Geboren 1920 in Waukegan, Illinois, begann Bradbury unmittelbar nach der Highschool mit dem Schreiben fantastischer Geschichten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich anfangs noch als Zeitungsverkäufer, bald aber konnte er seine Erzählungen in diversen Zeitschriften veröffentlichen. 1953 wurde Bradbury mit seinem Roman „Fahrenheit 451“ schlagartig weltberühmt, nicht zuletzt auch dank der Verfilmung durch François Truffaut. Mehr als 600 Geschichten und über 30 Bücher hat der Vater von vier Töchtern seither publiziert. Aber auch außerhalb der Literatur ist Bradbury immer wieder gefragt: U. a. engagierte er sich als Experte für das Fantastische bei Disneyland Paris. Heute lebt Bradbury in Los Angeles.

Angaben zum Buch:
Gebundene Ausgabe: 184 Seiten
Verlag: Autorenhaus Verlag GmbH(28. April 2016)
ISBN-Nr.: 978-3866711358
Preis: EUR 16.99 / CHF 24.90
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Ein Kommentar zu „Ray Bradbury: Zen in der Kunst des Schreibens“