„Es gibt keine Zeit ohne Kummer und Leid. Es gibt aber auch Ecken, wo Freude und Glück sich verstecken.“ (Fred Ammon)
Als die Krankheit meines Vaters voranschritt und klar war, dass unsere gemeinsame Zeit absehbar wird, übermannte mich die Trauer und zog mich förmlich in ein tiefes Loch herab. Alles schien dunkel, alles schien hoffnungslos. In dieser Zeit schenkte mir ein Freund eine Tangostunde. Zwar war mir gar nicht nach Tanzen zumute (obwohl ich immer gerne getanzt hatte), aber ich nahm an. Und siehe da: Ich hatte zwei wundervolle Stunden, spürte meinen Körper und spürte, wie tief drin noch mehr war, als nur diese Trauer.
An dem Tag habe ich beschlossen, das Schöne und Gute des Lebens auch wieder sehen zu wollen – auch und gerade in düsteren Zeiten, denn: Es ist immer da und es gibt Kraft, den Rest zu tragen. Die Situation in meinem Leben hatte sich nicht verändert, aber mein Blick darauf. Ich habe gelernt, immer auch das Glück zu sehen, was half, gestärkt durch die letzten Monate mit meinem Papa zu gehen und Abschied zu nehmen.
Wenn das Dunkel überhand zu nehmen scheint, achte auf das Licht.