„Der Dank ist für kleine Seelen eine drückende Last, für edle Herzen ein Bedürfnis.“ Georg Christoph Lichtenberg
Oft fühlen wir uns klein, wenn wir Hilfe brauchen. Um Hilfe zu bitten, fällt vielen Menschen schwer. Nur: Kein Mensch kann alles und kein Mensch kann für sich allein existieren. Wir alle sind voneinander abhängig. Und jeder ist darauf angewiesen, dass andere Dinge tun, die man selber nicht tun kann. Nur in diesem Miteinander ist ein Leben und ein Überleben überhaupt möglich.
Klein ist also nicht der, welcher Hilfe braucht, sondern der, welcher diese nicht zu schätzen weiss.
„Der Dank ist für kleine Seelen eine drückende Last, für edle Herzen ein Bedürfnis.“ – Georg Christoph Lichtenberg
Die Bezeichnung „Edel“ ist wohl zusammen mit dem Wort „Adel“ ein wenig aus der Mode gekommen. Während „Adel“ auf ein „edles Geschlecht“ verweist, deutet „edel“ vor allem auf den Geist, auf die Gesinnung eines einzelnen Menschen und unterscheidet ihn damit vom „gemeinen“.
Diese Unterscheidung fehlt uns heute. Das ist einer der Gründe, warum wir viele Probleme in der Gesellschaft derzeit nicht verstehen können.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Philosophie:
Unterscheidungen wahrnehmen und benennen.
Ein verwandter Begriff: Die „Geistige Reife“. Ebenfalls aus der Mode. Er bezeichnet etwas anderes als „intellektuelle Fertigkeiten“.
Es braucht eine gewisse Reife oder ein edles Herz, um Dankbarkeit empfinden zu können. Sie läßt sich nicht fordern oder aufzwingen. Sie steigt von allein auf, wenn wir so weit sind.
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Geistige Reife erreicht man wohl dann, wenn man im Denken und Handeln Werte als Grundlage hat, welche einen dazu bringen – dem kategorischen Imperativ gemäss – so zu leben, wie man es sich bei und von allen wünschen würde. Dabei treten die kleinen und eigennützigen Beweggründe in den Hintergrund und das grosse Ganze als sich gegenseitig bedingende und von einander abhängige Welt wird zentraler.
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