5 Inspirationen – Woche 21

Was ist mir diese Woche begegnet, hat mich diese Woche inspiriert?

  • Wenn man mich fragt, was ich so in meiner Freizeit mache (wobei sich bei mir Frei- und Arbeitszeit ziemlich deckungsgleich überscheiden), sage ich oft: Nichts. Und ich meine damit, dass ich nicht machte, was ich mir vorgenommen habe. Oft setzte ich mich hin, fing mit etwas an, wurde davon zu etwas inspiriert, ging ins Netz, recherchierte, und ich kam von einem zum anderen… und Zeit verging. Angefühlt hat es sich schlussendlich nach nichts. Aber: Ich habe gelernt. Das merkte ich kürzlich, als ein Thema aufkam. Und genau dem habe ich hinterhergeforscht. Ich habe unglaublich viel schon gelernt auf die Weise. Wenn ich schlicht bei Facebook hängen bleibe, ist das sicher nicht dasselbe, aber: Das Netz hat viel zu bieten. Wenn man mit einer Portion Neugier reinsticht, wird man immer mit einem Lerneffekt rauskommen.
  • Kürzlich brauchte ich ein Foto für einen Artikel, auf die Schnelle kam mir nichts anderes in den Sinn, als schnell das Gesicht eines Autors zu zeichnen und es dann abzulichten. Ich schimpfe ab und an mit mir, dass ich zu viel spannend finde und mich ab und an verzettle, weil ich vom Einen zum Anderen fliege… unter anderem flog ich auch mal zum Zeichnen und Malen. Ich wollte das unter den Teppich kehren, nie mehr erwähnt wissen, schliesslich bin ich ein schreibender Mensch. Und man muss sich ja auch mal entscheiden. Doch plötzlich war ich dankbar, konnte ich einfach mit ein paar Strichen ein Gesicht zeichnen… Alles, was in einem ist, gehört zu einem. Und es darf seinen Platz haben. Nur so wird man selber zu einem Ganzen.
  • Da war so dieser Lockdown. Und ja, mir fehlte wenig, einiges so ein bisschen, aber es ging gut. Und immer wieder kam der neue Entscheid, alles wurde weitergeführt, auch wenn gewisse Öffnungen wünschenswert gewesen wären. So rein persönlich. Das ohne Klagen, es ging auch so wirklich gut. Und dann… einmal hätte eine Nicht-Öffnung etwas Positives gebracht für mich. Just da wurde geöffnet. Und ich sass da und war ein wenig frustriert. Es wäre nicht nötig gewesen. Aber es war ein Lehrplatz: Es bringt nichts, sich über Dinge aufzuregen, die nicht in der eigenen Hand liegen. Es ist auch so gut. Wenn ich es selber als gut ansehe und etwas Gutes draus mache.

Ich kann nicht die Welt ändern, ich habe es nur in der Hand, wie ich auf diese reagiere.

  • Ich nehme mir gerne Projekte vor. Weil sie mich anspringen und begeistern. Und dann merke ich über die Zeit, dass sie doch schwierig werden. Und ich frage mich: Soll ich daran festhalten, da ich es mir schlicht vorgenommen habe? Oder darf ich auch Anpassungen vornehmen? Oder gar mal ein Projekt beerdigen, weil es schlicht seine Zeit hatte und für mehr nicht genug da war – wovon auch immer. Ein solches Projekt sind diese Inspirationen. Ich schaue und höre und lese viel in der Woche. Und denke drüber nach. Vieles ist inspirierend. Und bei vielem denke ich dann, dass das aber zu wenig allgemein relevant wäre, es reinzustellen. Und vermutlich ist auch das, was ich schlussendlich wähle, eher subjektiv und einer persönlichen Momentaufnahme geschuldet. Es stellt sich die Frage: Zieh ich es so weiter? Höre ich auf? Lockere ich die Vorgaben an Menge und Regelmässigkeit? Ich habe noch keine Antwort.
  • Zum Abschluss möchte ich ein Gedicht von Hilde Domin zitieren, einer Lyrikerin, die mich mit ihrer Lebensgeschichte, ihrer Haltung zu ihrem Schicksal und ihrem Einsatz für die Lyrik immer wieder beeindruckt:

«Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.»

Mögen wir an die Wunder dieser Welt und dieses Lebens glauben, egal, was uns begegnet.

Ich hoffe, es war was für euch dabei, das euch angesprochen hat. Wenn ihr etwas habt, das euch diese Woche angesprochen, bewegt, inspiriert hat – ich würde mich freuen, wenn ihr davon berichten würdet. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche!

13 Kommentare zu „5 Inspirationen – Woche 21

  1. Ich bin zwar erst vor kurzem auf Deinen Blog gestoßen, aber mir würden diese wöchentlichen Inspirationen sehr fehlen. Ich habe sie in der letzten Zeit schätzen gelernt und lese sie sehr gerne. Aber natürlich musst Du in Dich hineinhören, was sich für Dich richtig anfühlt und was für Dich die richtige Entscheidung ist. Denn Regeln, die man selbst aufgestellt hat, kann man auch selbst wieder ändern. Egal wie Du Dich entscheidest, freue ich mich auf weitere Beiträge, ob in dieser Kategorie oder in einer anderen. Ich wünsche Dir ein inspirierendes Wochenende und sende herzliche Grüße!

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    1. Lieben Dank für deine Worte, die mich sehr freuen!

      Die eigenen Vorgaben… ab und an gut und wichtig, selbst wenn sie nicht immer leicht von der Hand gehen. Mal sehen, wohin die Reise mit meinen Inspirationen führt. Aktuell habe schon wieder eine Idee für die nächste Woche… vielleicht ist das Ende noch nicht da.

      Auch dir ein schönes Wochenende, sei lieb gegrüsst!

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  2. Es geht mir ähnlich, auch ich lese deine Inspirationen sehr gerne. Das Problem sehe ich ganz generell darin, dass man sich an gefühlt Negativem stärker aufhängt als am Positiven, und dass die Inspirationen daher nicht so hell im Gedächtnis leuchten, wie sie es verdient hätten.
    Ich würde mich freuen, wenn du sie beibehältst, in welchem Turnus auch immer … 🤔
    Herzliche Morgenkaffeegrüße 😁☁️☕🍩👍

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  3. In seinen ausgewählten pädagogischen Schriften hat Tolstoj geschrieben: Zu wissen, wie man anregt, soll die Kunst des Lehrens sein. Deine Wochengedanken regen an und sind demzufolge lehrreich. Deshalb mag ich sie!

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  4. Liebe Sandra, auch ich bin erst seit Kurzem auf deinem Blog, aber habe die 5 Inspirationen immer als solche wahrgenommen und schätze sie sehr. Tatsächlich habe ich bereits im Gespräch mit drei Mitmenschen von dem Schonraum Dürrenmatts erzählt, von dem ich auf deinem Blog las.
    Aber generell gilt, wie immer im Leben: Wenn die Idee nicht mehr zu dir passt, dann muss man sie nicht mutwillig auftragen wie ein von den großen Geschwistern vererbtes Paar Schuhe. Vielmehr verhält es sich doch wie ein geliebtes Kleidungsstück. Eine zeitlang war es nützlich, kleidete uns und zauberte ein Lächeln ins fahle Montagsgesicht, aber dann kommt wieder eine andere Idee, bunt und schillernd, die uns vielleicht momentan besser kleidet, mehr lächeln lässt,…
    Auf dass dir die Ideen nie ausgehen und du so vielseitig interessiert bleibst!
    Liebe Grüße aus Frankfurt, Eva

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    1. Liebe Eva, wie schön – und was für ein wunderbares Bild mit den Kleidern. BIslang finde ich immer wieder Dinge, die ich anbringen kann, und ich merke beim Schreiben, dass es auch Freude macht, sie zu finden und mich an sie zu erinnern. Schön, wenn sie auch anderen Anregung sein können. So ist es auch gedacht. Und so werde ich wohl noch etwas weiter machen, vielleicht die Fünfe nicht immer voll kriegen – und wer weiss…
      Liebe Grüsse zu dir nach Frankfurt, Sandra

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      1. Ich freue mich auf eine Fortsetzung, wie auch immer sie aussehen mag. Hauptsache du hast Freude daran, denn die überträgt sich beim Lesen ganz automatisch auf den Lesenden. ☀️
        Liebe Grüße und ein erholsames und inspirierendes Wochenende!

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  5. Du gibst in deinen „Inspirationen“ einen recht tiefen Einblick in dein Denken und Fühlen. Das allein ist schon inspirierend. Bei manchem nicke ich bestätigend mit dem Kopf, bei anderem regt sich Widerspruch. Auch das darf ja sein. Diesmal, als ich dein apodiktisch klingendes „Ich kann nicht die Welt ändern“ las. Wenn ich sie nicht ändere, tun es andere, dachte ich. Und: Worin unterscheiden sich denn die Menschen, die sie verändern, von mir? Was haben sie mir eventuell voraus? Habe ich ihnen diese Rolle gegeben? Ich dachte auch an meine kürzlichen Erfahrungen mit dem Aufstellen, und dass die Menschen („kosmos“) sich zweigeteilt haben, in ein hektisches überaktives Yang und ein passives, schon fast erstorbenes Yin Und beide werden terrorisiert vom Virus der Zwietracht.

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    1. Vielleicht ist die Frage, was es bedeutet, die Welt zu ändern. Ich denke, schlussendlich ändert sich ja alles immer, inklusive uns selber. Wie bewusst und aktiv geschieht dies? Wieviel haben wir in der Hand? Ich denke, wir haben nicht alles in der Hand, aber wir können uns sicher immer wieder bemühen, die Welt durch unser Sein ein bisschen mitzuprägen. Wie sagte schon Ghandi: Sei die Veränderung, die du dir von der Welt wünschst.

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  6. Liebe Sandra, deine Inspirationen sind großartig, und nein, sie sind nicht zu persönlich, das ist deine Stärke! Deine Leser picken sich etwas davon heraus, was ihrer eigenen Situation und Stimmung gerade entspricht, oder entwickeln die Gedanken weiter. Aber setz dich nicht unter Druck, vielleicht ist ein Monatsauftakt mit Inspirationen ein entspannterer Rhythmus?
    PS: Ich persönlich ziehe den Hut, ich könnte nicht jede Woche fünf (!) inspirierende Aspekte finden. Wünsche dir ein sonniges, entspanntes Wochenende! LG Anke

    Gefällt 4 Personen

    1. Liebe Anke, ganz lieben Dank für deine Worte, die mich sehr freuen. Du hast schon recht, mir würde das Unpersönliche nicht liegen, das wäre schlicht nicht mehr ich und dann würde es keinen Sinn mehr ergeben für mich. Der Monatsrhythmus könnte zudem wirklich Entspannung geben – das behalte ich im Hinterkopf, bevor ich ganz aufhören würde, ich hatte auch schon dran gedacht.

      Auch dir ein wunderbares Wochenende, liebe Grüsse, Sandra

      Gefällt 3 Personen

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