Du bist so ein Vogel
und mir zugeflogen,
ich hatte kein Recht, es
war blosses Glück.Ich schau auf mein Leben,
wie viel war gelogen,
wie viel war Betrug, und nur
ich mittendrin.Ich schau auf mein Hoffen,
und seh all die Plagen,
ich fühl’ noch das Leiden,
will nie mehr dahin.Und manchmal, da merk ich,
dass all diese Nöte,
so fern sie auch scheinen,
noch immer da sind.Wir leben ein Leben,
und nehmen halt eben,
was ist und was kommt, so
tief in uns auf.Es gräbt seine Spuren,
wir laufen wie Nadeln
geritzt ins Vinyl.
Nur manchmal dasitzt so ein kleines und feines
Stück Staub in der Rille,
es hindert die Nadel am
nahtlosen Lauf –und wir hören hin!
©Sandra von Siebenthal