Eine schöne Woche liegt hinter mir, das Highlight war sicher der Muttertag mit einer wunderschönen Überraschung und dem Brunch mit meiner Mutter. Trotz miserabler Wetterprognosen schien dann und wann die Sonne, die ich sehr genossen habe, was will man mehr?
Was ist mir diese Woche begegnet, hat mich diese Woche inspiriert?
- Ich hörte einen Podcast über Friedrich Dürrenmatt, der dieses Jahr 100 Jahre alt würde.
Dürrenmatt schwankte am Anfang, ob er Maler oder Schriftsteller werden solle, entschied sich dann fürs Schreiben, da er sich nicht aufraffen konnte, in eine Kunstschule zu gehen. Er war ein Autodidakt und wollte das auch bleiben, wollte seine eigene Vorstellung als Massstab haben. Das allein fand ich schon eine eindrückliche Sichtweise, aber noch mehr hat mich angesprochen, dass er sein Leben lang zeichnete und malte, dies aber nur für sich tat, ohne es an die Öffentlichkeit zu bringen. Das sei sein Schonraum gewesen, der Raum, wo er bei sich war und keiner Kritik ausgesetzt. Das Bild eines Schonraums als Raum, in dem man sicher ist, sich selber sein kann, seine Ideen und sein Wesen ausleben kann, das fand ich schön und irgendwie wichtig.
- Ich schaute den Film „Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei“ – die Verfilmung der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, als die Sowietunion den Westteil Berlins von der Versorgung abschnitten und die Amerikaner die Bevölkerung nur über eine Luftbrücke mit dem Nötigsten versorgen konnten. Erstens fand ich es spannend, ein historisches Ereignis so verbildlicht zu sehen, zweitens regte der Film auch sehr zum Nachdenken an. Ich kann ihn nur empfehlen.
- Mein Lebensmotto seit Jahren stammt aus einem Rilke-Gedicht: „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen“. Diese Vertonung kenne ich schon lange, stiess kürzlich wieder drauf und möchte sie gerne mit euch teilen, weil sie so wundervoll ist:
- Nicht neu, aber es gibt immer wieder Anlässe, mir dessen bewusst zu werden: Dankbarkeit ist so wichtig. Und sie tut so gut. Einfach mal beim durchs Leben treiben Lassen innehalten und hinschauen, was alles gut ist, was wir für selbstverständlich nehmen, obwohl es das eigentlich nicht ist. Und dankbar sein dafür.
- Ab und an inspiriere ich mich selber. Ich habe bei Twitter seit langem einen angehefteten Text.
„Notiz an mich: Ich muss nicht alles können. Ich muss nicht jedem gefallen. Ich muss nicht alles wissen. Ich muss nicht jeden mögen.“
Ab und an lese ich ihn wieder und frage mich: Habe ich es schon ganz verinnerlicht oder arbeite ich noch dran? Ich denke, es geht immer besser, aber ab und an tappe ich noch in Fallen und hadere doch mit Dingen, die ich nicht weiss, Menschen, von denen ich mich nicht akzeptiert fühle. Es ist ein Prozess…
Ich hoffe, es war was für euch dabei, das euch angesprochen hat. Wenn ihr etwas habt, das euch diese Woche angesprochen, bewegt, inspiriert hat – ich würde mich freuen, wenn ihr davon berichten würdet. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche!
Liebe Sandra, der Fakt über den zeichnenden und malenden Herrn Dürrenmatt hat mir ganz besonders gefallen. Besonders in einer Zeit, wo jeder alles kommentieren muss (so wie ich jetzt hier 😉 ), ist es doch umso angenehmer, etwas zu haben, dass nur einem selbst gehört. Ein kritikloser Schonraum, der einem erlaubt, sein Innerstes auf einem Blatt Papier oder einer Leinwand auszubreiten und damit im besten Fall seine Nerven zu schonen und seinen Gedanken nachzuhängen.
Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche!
Herzliche Grüße aus Frankfurt, Eva
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Nun, ich freue mich sehr über deinen Kommentar, Eva. Und ja, Dürrenmatts Schonraum kann ich gut nachvollziehen. Gerade in der Zeit der sozialen Medien, wo alles plötzlich öffentlich wird, ist eine Rückbesinnung auf das Private durchaus heilsam.
Liebe Grüsse zu dir
Sandra
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Das freut mich umso mehr, liebe Sandra. 😃 Ich stimme dir vollkommen zu.
Liebe Grüße & ein angenehmes Wochenende, Eva
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