„Jede Minute, die wir damit verschwenden, uns um die Zukunft zu sorgen oder die Vergangenheit zu bedauern, ist eine Minute, in der wir unsere Verabredung mit mit dem Leben verpassen.“ (Thich Nhat Hanh)
Was war, war, wir können es nicht ändern. Ebensowenig wissen wir wirklich, was kommt – wir werden es sehen, wenn es eintrifft. Alles, was wir haben, ist das heute. Nur heute können wir wirklich leben, heute können wir was bewirken.
Das bedeutet nicht, dass man sich nicht an gestern erinnern darf. Ebenso kann man sich mal hinterfragen in seinem Tun von gestern, um nicht heute ähnliche Fehler wieder zu machen. Auch können wir durchaus Pläne schmieden für die Zukunft, damit wir heute wissen, in welche Richtung wir gehen wollen, um unsere Ziele auch zu erreichen.
Was aber sicher wenig bringt, ist, wenn wir uns den Kopf zermartern wegen Dingen, die schlicht ausser unserer Reichweite sind. Horrorszenarien ausmalen, was alles passieren könnte, wird uns weder davor schützen, dass es passiert, noch gibt es uns etwas an die Hand, dann angemessen zu reagieren. Alles, was wir können, ist, das Heute so zu leben, dass wir das uns Mögliche getan haben, dass es ein gutes Morgen wird.
Das Heute gut zu leben, kann bedeuten, für das Gestern zu danken und sich auf das zu freuen, was morgen sein könnte. Denn du hast recht: Was war, war. Und was kommt, kommt. (Und was ist, ist … – unweigerlich.)
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Dankbarkeit finde ich immer wichtig und schön, denn es ist ein Innehalten, ein Wertschätzen und ein Ausrichten des eigenen Fokus hin auf das Gute. Das Andere ist dadurch nicht weg, aber es hat weniger Gewicht, wenn es durch Gutes ergänzt wird.
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Du hast Recht, man muss dieses Zitat sorgfältig lesen. In Bezug auf die Zukunft ist das „sich Sorgen“ und in Bezug auf die Vergangenheit das „Bedauern“ zu vermeiden – nicht das sich Beschäftigen mit ihr. Wir sind das, was wir sind, nur aus unserer Biografie heraus, und die Tendenz, die daraus hervorgeht, macht die Zukunft aus. Beides – Vergangenheit und Zukunft – ist in der Gegenwart, ist in gewissem Sinne die Gegenwart. Nur insofern hat das berühmte (und meist falsch verstandene) Hier und Jetzt Bedeutung. Ist im Augenblick konzentriere Vergangenheit und Zukunft. Beides zu negieren führt nie und nimmer ins Hier und Jetzt.
Und noch etwas: Man kann die Vergangenheit sehr wohl ändern. Es gibt da keine „Fakten“, sondern eine Überlagerung von Bedeutungen. Die Bedeutungen kann ich aber in der Gegenwart verändern und damit eine Kausalkette aus der Vergangenheit durch eine andere ersetzen. Das passiert z.B. in einer guten Psychotherapie.
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Man kann den Blick auf die Vergangenheit ändern, die Perspektive auf das eigene Leben, die Geschichte, die man sich von der eigenen Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit an sich kann man aber wohl nicht ändern – denke ich mal. Das, was aber möglich ist, eben die eigene Geschichte neu zu schreiben, kann sinnvoll und heilsam sein.
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