Immer wieder schön finde ich Diskussionen, wo es drum geht, dass man die Intoleranz anderer anklagt.
Menschen mit mehr Kilos als der BMI erlaubt, finden, dass sie diskriminiert werden, dass sie verspottet werden. Um ihre Sicht zu unterstützen, schiessen sie gegen Menschen, die schlank oder gar dünn sind. Bei sich machen sie geltend, dass sie sich so wohl fühlen oder aber an einer Krankheit leiden. Das gestehen sie den Dünnen nicht zu.
Menschen, die keinen Alkohol trinken. Sie regen sich auf, dass sie sich erklären müssen oder gar als Alkoholiker abgestempelt werden. Wenn Menschen ihnen Alkohol bringen als Gastgeschenk, sehen sie das als Fettnäpfchen. Verteidigt man als Weintrinker den Weinkonsum, kriegt man Studien um die Ohren geworfen, wie viele Alkoholiker es gäbe, was Alkohol alles anrichtet und überhaupt.
Wenn Väter nach einer Scheidung klagen, dass sie ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen. Weil Männer per se diskriminiert werden bei Trennungen. Man darf nicht sagen, dass es auch andersrum geht, dass Väter sich nicht kümmern, nur immer drohen, sich aufspielen, Steine in den Weg werfen, sie nicht bereit sind, zu zahlen dafür, dass jemand zum Kind schaut, weil das ja immer nur der Frau, nie dem Kind zu Gute kommt. Besser, sie zahlte, man hätte aber alle Rechte.
Liebe Leute. Wenn ihr Toleranz wollt, lebt sie. Dicke sind Menschen wie Dünne. Alle haben Gefühle. Keiner kann riechen, ob ihr trinkt oder nicht. Egal, welche Religion oder welchen Hintergrund ihr habt. Es sind weder Männer noch Frauen schlecht.
Schlimm sind die, welche denken, dass andere ahnen müssten, was sie sich aufs Tapet geschrieben haben. Und die, die dann die verurteilen, die es nicht rochen. Schlecht sind die, welche für sich Dinge einfordern, die sie anderen nicht zugestehen. Schlecht sind all die, welche mit ungleichen Massstäben messen. Dafür muss man aber erst mal hinsehen. Was ist mein Massstab? Woran messe ich andere? Bin ich fair?
„Erkenne dich selbst“
Wurde bei vielen Philosophen als Maxime genannt. Es ist wohl immer angebracht, zuerst bei sich zu schauen, bevor man auf andere zeigt und gegen sie schiesst.
Stimmt. Und Menschen ohne Vorurteile gibt es vermutlich nicht. Mich jedenfalls erwische ich immer wieder dabei, dass ich vorgefasste Meinungen habe, obwohl ich Vorurteile nicht mag, bei mir nicht und bei anderen auch nicht. Es ist nicht immer einfach, sich dann an der eigenen Nas‘ zu fassen und noch schwieriger, die „Nas'“ ein wenig in die andere Richtung zu drehen.
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Danke für deine Offenheit. Es geht mir gleich!
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Stimmt haargenau! Moralisten haben wir leider viel zu viele!
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..wunderbar-klare, in treffliche Worte gefasste verständliche philosophische Erkenntnisse… das ist unsere Sandra… Ich weiss, warum ich täglich diese Seite besuche und brauche…
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Ganz lieben Dank, Hubert!
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Das musste mal gesagt werden! Danke.
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Das ist so wahr. Und die Liste der Beispiele ließe sich noch endlos fortsetzen.
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Dem Vorurteil folgt ein Urteil, das spät als Eigenurteil endet.
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Das ist nicht zwingend so. Das wäre wünschenswert, erforderte aber Selbsterkenntnis: Wie kam ich zu dem Urteil, welche Prägungen, Ängste, Muster führten dazu?
Würde die passieren, käme man vielem auf die Spur. Dass dem häufig nicht so ist, sieht man wohl in der Gesellschaft. Das aber nicht erst heute, seit Jahrhunderten.
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Die Masse der Vorurteile gibt die Klasse der Gesellschaft.
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Es kann zum Teufelskreis werden: Die Gesellschaft prägt, man übernimmt unreflektiert, prägt damit die Nachfolgenden.
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Das wurde auch gemeint.
Wo Masse, keine Klasse. Wo Vorurteile, dort wenig Glanz.
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Je weniger Masse der Vorurteile, desto mehr Klasse der Evolution.
Die einzige notwendige Revolution ist die im Denken.
Und das bedeutet Evolution.
Alles andere bedeutet Stagnation.
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Das Argument schlägt leider ins Leere. Die Evolution basiert gerade auf Vorurteilen. Das, was landläufig am überlebensfähigsten erscheint, kommt bei der Paarung und damit bei der Weiterführung zum Zug.
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Das Vorurteil hält dich bereits in seinen Armen.
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Du kennst mich nicht und urteilst. Prima. .
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Ich beobachte und schreibe. Mehr nicht. Doch dein Verstand, an deinem Ego gebunden, sieht es als Kritik, Attacke und Urteil. So einfach ist es, Liebes!
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Evolution bedeutet, sich frei zu machen von Vorurteile.
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Nein, tut sie nicht. Das ist Bildung. Sei mir nicht böse. Du kannst die die Begriffe nicht selber definieren. Ich werde nicht mehr weiter kommentieren.
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So sei es.
Jedoch deine Einbildung hält dich fern vom Ziel.
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Zwei Arten von Kritik gibt`s, wie die Gedanken und Gefühle auch, wie sonst das ganze manifestierte Relative Bewusstsein: negativ und positiv. Doch es kommt immer darauf an, was das Ego asl erstes annimmt. Es mag hauptsächlich Schmeicheleien , Lob und Niederwerfungen Anderer.
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Erst wenn der Verstand versteht, dass er nicht versteht, beginnt er zu verstehen.
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Erst wenn er kapiert, dass das, was ihn schmeichelt, eigentlich weh tut und negativ ist, schreitet er wirklich voran. Alles andere ist Stagnation als hängende Puppe in der Wartezeit geistiger Metamorphose.
DER MENSCH IST DER PHÖNIX, WORAUF DER MENSCH WARTET.
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Das Ego fürchtet alles, was seine vergängliche Gültigkeit bedroht. Eines davon ist aufbauende Kritik.
Bei einem Glas „Chateuneuf du Pape“ oder einer Halbestunde Meditation könnte jeder Verstand über seinen bleiernen verfetzten Horizont hinaus schauen…
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Masse muss nicht per se keine Klasse heissen, kann es aber natürlich – tut es wohl auch meist. Rein logisch qualifiziert das Argument nicht als Beweis.
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Wenn alle Vorurteile verblassen, werden alle Teile die Unteilbarkeit der Wirklichkeit verlassen.
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Das sind so Sprüche, die man irgendwo liest, damit kann man relativ wenig anfangen im wirklichen Leben, oder?
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Weder lese ich, noch höre Weisheiten. Das Wesentliche ist bereits im Herzen.
Wer darin badet, ist schon Weisheit.
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Die höchste Reife als Toleranz bedeutet, selbst jenseits von Intoleranz zu blicken.
Der Weise beachtet die Flaschen nicht, sondern sieht darin den Rotwein, der ihm schmeckt.
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So sehr ich Rotwein mag, so sehr bemühend finde ich diese Sprache. Sei mir nicht böse. Wir leben in einer Welt und haben hier eine Sprache, die der Zeit und der Gegend angepasst ist. Man kann sich auch darin ausdrücken. Ansonsten ist man im ewig Gestrigen verwurzelt oder kann es schlicht nicht ins Heute transferieren.
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Wahrhheit ist ewig und nicht erzählbar, darum nicht erlernbar.
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In einem Glas Rorwein stekt mehr Weisheit als in tausend Gedanken und Worten. Darum „in vino veritas“.
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