Bei einer Reise durch meine gern gelesenen Literaturblogs stiess ich auf einen Artikel des Kaffeehaussitzers, in welchem dieser 10 Fragen beantwortete, die er bei Sätze & Schätze gefunden hatte.
Eine schöne Idee, wie ich fand und das Hirn lief natürlich gleich heiss: Was wären meine Antworten? Hier sind sie:
Frage eins
Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?
Ich habe keine Ahnung. Ich weiss, dass ich als Kind Enid Blyton liebte, am meisten ihre Reihe „Geheimnis um…“. Dicky und sein Sittich hatten es mir besonders angetan, später kamen dann „Fünf Freunde“, „TKKG“ und „???“ – man sieht, ich war schon damals Krimiliebhaber. Aber mir sind auch andere Bücher im Kopf: „Die Turnachkinder“ – es gab eine Sommer- und eine Winterausgabe – sowie Berte Bratt – nach der Lektüre wollte ich unbedingt nach Norwegen. Was aber das erste Buch war? Ich kann es echt nicht sagen.
Frage zwei
Das Buch, das Deine Jugend begleitete?
Ich habe auch da viel gelesen, so dass es schwer ist, ein Buch zu wählen. Was aber sicher eines meiner liebsten Bücher der Zeit war: Marion Zimmer-Bradleys „Die Nebel von Avalon“. Ich habe das Buch verschlungen, fand es wunderbar.
Frage drei
Das Buch, das Dich zum Leser machte?
Vermutlich Grimms Märchen, da das Vorlesen derselben meine Liebe zu Geschichten weckte und ich dann bald mal selber lesen wollte.
Frage vier
Das Buch, das Du am häufigsten gelesen hast?
Das müsste „Effi Briest“ von Theodor Fontane sein.
Frage fünf
Das Buch, das Dir am wichtigsten ist?
Ich habe kein wichtigstes Buch. Es gibt verschiedene wichtige Bücher in meinem Leben. Eines hat mich über Monate begleitet, weil ich damit gearbeitet habe und eine Arbeit drüber schrieb (Thomas Manns „Doktor Faustus“. Ein anderes hat mich einfach unglaublich gut unterhalten, auf eine Weise, die nicht einfach nur Pageturner war, sondern mehr (Joël Dickers „Der Fall Harry Quebert“). Wieder andere Bücher haben mich berührt mit ihrer Thematik, haben mich mitfühlen und –leiden lassen („Effi Briest“, „Anna Karenina“ und viele mehr). Und dann sind da noch Rilkes Gedichte, kaum ein Buch habe ich mehr in die Hand genommen. Ebenso die Gedichte von Erich Fried, ein Buch, das mir ein Mensch geschenkt hat, der mir sehr viel bedeutet hat und es immer tun wird – über den Tod hinaus. Die Widmung im Buch erinnert zusätzlich daran. Und….
Frage sechs
Das Buch, vor dem Du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?
Ich habe vor keinem Buch Angst. Ich denke, ich würde mit jedem einen Weg finden. Die Frage ist: Muss ich es? Ich habe heute die Freiheit, selber entscheiden zu können, was ich lese. Das war eine lange Zeit lang anders – und ja, auch das hatte Vorteile, da ich Bücher las, die ich ohne äusseren Druck vielleicht nicht gelesen hätte und die mir viel bedeutet haben, weil sie mir Welten erschlossen haben, in die ich sonst nie eingetaucht wäre. Es gibt auch heute noch Bücher, die von aussen an mich herangetragen werden. Da bemühe ich mich ein wenig mehr, sie weiter zu lesen, selbst wenn sie mir nicht gefallen. Schlussendlich halte ich es aber bei Büchern wie beim Wein: Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher (und schlechten Wein!). Ich möchte aber anmerken, dass die Wertung „schlechtes Buch“ häufig schlicht Geschmackssache ist. Natürlich gibt es Kriterien, die ein Buch auch rein vom „schreiberischen“ Handwerk her als schlecht qualifizieren – doch: Selbst das Buch kann irgendwem gefallen und wenn es das tut, ist das doch wunderbar. Die Frage ist doch: Was will Literatur, was soll sie? Meiner Meinung nach soll sie primär unterhalten. Sie soll den Leser eine Weile aus seiner Welt in eine andere entführen, aus welcher er etwas mitnimmt in die eigene. Das Mitgebrachte kann vielschichtig sein, es geht von Entspannung bis hin zu Erkenntnissen.
Frage sieben
Das Buch, das Deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?
Das kann ich nicht beurteilen, denn dazu müsste ich alle gelesen haben und die entsprechenden Statistiken kennen. Ich konnte sicher die Aufregung um die Grauschattierungen nie nachvollziehen, aber: Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es wohl kaum je tun – ergo weiss ich es nicht wirklich.
Frage acht
Das Buch, das Du unbedingt noch lesen willst – wenn da einmal Zeit wäre?
Wenn ich ein Buch lesen wollte, würde ich es tun. Zeit kann man sich nehmen, Bücher müssen ja nicht an einem Tag gelesen werden. Wer also liest, kann alles lesen. Da auf den richtigen Zeitpunkt zu waren, mutet ein wenig komisch an.
Frage neun
Das Buch, das Dir am meisten Angst macht?
Es ist wohl kein Buch, es sind die, welche religiöse Bücher wortwörtlich auslegen und fanatisch danach handeln. Und: Es kommt nicht drauf an, welches Buch man nimmt, es steht in allen in etwa dasselbe drin.
Frage zehn
Das Buch, das Du gern selbst geschrieben hättest?
Meines. Irgendwann mach ich das vielleicht sogar noch. Ich neide keinem sein Buch. Und dass er es geschrieben hat und nicht ich, bedeutet, dass es seins war – nicht meins.
Und schon bin ich durch… hat Spass gemacht, war für mich aber nicht wirklich neu, da ich mich ja ziemlich oft durchleuchte und hinterfrage. Viel spannender wäre: Wie sieht das bei euch aus?
Mein erstes Buch war Donald Duck, geliebt habe ich die Geschichten von Erich Kästner, Wilhelm Busch und Mark Twain. Herr der Ringe kann ich fast auswendig, Bücher habe ich schon geschrieben und sonst hätte ich geantwortet wie du, Sunny 🙂
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Mickey und Donald – die liebte ich auch sehr.
Zwei Bücher von mir gibt es ja – aber nur wissenschaftliche, die keiner lesen will 😉
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Ja, zuweilen sind wissenschaftliche Bücher etwas trocken 😀
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Vielleicht mit der richtigen Marinade?
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Lecker Kräuterbutter 😂
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Mickey und Donald sitzen ja jetzt im Weissen Haus 😉
Mein Sohn liest jetzt die „Kleinen Taschenbücher“ aber auf Französisch, das ist sehr verwirrend, weil manche Personen verschieden heissen. Und ohne den Erikativ sind sie nicht halb so witzig.
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Danke Sandra für den Einblick. Zimmer-Bradley hat mich auch sehr lange begleitet und ich war schon lange erwachsen, als ich mir den gesamten Darkover-Zyklus im Hardcover geleistet habe.
Die Turnachkinder hatte ich neulich in der Hand, als ich Kinderbücher verlas. Langweilige Kinder, die langweilige Dinge tun. Wie konnte das nur so ein Erfolg sein? Dann doch lieber Kästner und Lindgren, Ende und… hach… die unsterbliche Federica de Cesco (nicht dass die literarisch in derselben Liga spielt, wie die beiden Erstgenannten, aber ihre Geschichten sind spannend, und unterhaltsam, und entführen einem an fremde Orte, ich habe sie geliebt!)
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Ich kann dir nicht mal sagen, was es an den Turnach Kindern war, das mir so gefallen hat. Es war irgendwie eine schöne Stimmung. Kästner liebte ich natürlich auch, Preussler, de Cesco, Lindgren – die habe ich alle noch vergessen. Und wohl noch viele mehr.
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