Quotenschwachsinn

Die Emanzipation hat ja so mache fragwürdige Blüte getrieben. Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Leistung ist eine Selbstverständlichkeit, die Forderung danach legitim und nötig. Die Umsetzung klappte bis heute nicht. Dafür hat man andere Dinge umgesetzt. Die Sprachenregelung. Linguistische Grausamkeiten waren die Folge. Ich hatte mich früher nie gefragt, ob ich auch gemeint sei, wenn jemand von Studenten sprach. Genauso wenig wie sich wohl die Tanne diskriminiert fühlt, wenn von „dem Baum“ gesprochen wird.

Neben den sprachlichen Neuorientierungen haben wir auch noch eine weitere Errungenschaft (neben vielen, die ich hier nun ausklammere): Die Quotenregelung. Man bemängelte, dass Frauen benachteiligt seien, weil sie Frauen seien, wo doch Leistung zählen müsse. Und man forderte eine Quote, die in Zukunft die Verteilung regeln soll. Wo genau da die Leistung noch Kriterium ist? Das darf man nicht hinterfragen (den Shitstorm darauf spüre ich schon förmlich…..).

Die Thematik ist aktueller denn je, denn in der Schweiz tritt grad eine Politikerin ab. Sie hat nichts falsch gemacht, sie gehört nur der falschen Partei an. Leider haben wir in der Schweiz diese Zauberformel, die besagt, wie der Bundesrat bestellt sein müsse. Die abtretende Lady war quasi das Bauernopfer dieses alten Zopfes. Und genau hier geht die Diskussion los: Die untervertretene Partei (nach Zauberformel) soll einen neuen Bundesrat stellen. Blöd nur: Sie hat niemanden. Und schon gar keine Frau und so eine müsste es ja sein. Das Argument, dass bei gleich wenig Leistung auch eine Frau gewählt werden könnte, ohne dass es gross einen Unterschied macht, ist dabei ein kleiner Trost.

6 Kommentare zu „Quotenschwachsinn

    1. Quoten sind dasselbe andersrum. Man setzt nicht auf Leistung, es geht nur um Geschlecht. Das sollte nie das Ziel sein. Das Ziel ist in meinen Augen immer NUR Leistung. SO lebe ich, so denke ich. Ich möchte nie wegen meines Frauseins gewählt oder nicht gewählt sein (ausserhalb der Sexualität, da ist es wohl mit ausschlaggebendes Argument). Wenn ich etwas gut mache, sollte es nicht drauf ankommen, ob ich Mann oder Frau bin. Das ist das Ziel. Alles andere baut nur Mauern, bidlet Fronten, führt aber nie zu Lösungen.

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      1. Ich bin absolut Deiner Meinung. Und genau deshalb braucht es Quoten: Weil gute Leute trotz Spitzenleistung nur wegen ihres Geschlechtes abgelehnt werden.

        Didier Burkhalter wurde nur wegen der Welschenquote in den Bundesrat gewählt. Macht ihm das jemand zum Vorwurf?

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  1. Das mit den Quoten ist auch in Deutschland ein leidiges Thema. Die Werbebranche – genauer der ADC (Art Directors Club) – wird die nächsten drei Preise an Frauen verleihen. Komme was wolle, aber es müssen Frauen sein! Da werden sich die Damen aber enorm freuen, wenn sie mit Ankündigung und nicht leistungsbedingt geehrt werden. Ich verstehe diesen Aufstand auch nicht so recht.

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  2. Wenn ich mich bei den Frauen in meinem Freundeskreis umhöre, die selbstbestimmt leben und handeln, kann sich keine mit diesen Quoten und Sprachregelungen anfreunden. Im Gegenteil, sie empfinden es als Rückschritt. Da hat jemand die schöne neue Welt ohne den Wirt, pardon, ohne die Wirtin gemacht 😉

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