Am 10. Juni 1915 erblickt Solomon Bellows in Lachine, einem Vorort von Montréal, das Licht der Welt. Als er neun Jahre alt ist, zieht er mit seiner Familie nach Chicago, wo er aufwächst und später an der Northwestern Universität seinen Bachelor in Anthropologie und Soziologie macht. Danach arbeitet er an der University of Wisconsin, als Journalist und ist später Universitätsprofessor für Literatur.
Das Judentum prägt sein Aufwachsen sehr, seine erste erlernte Sprache ist Hebräisch. In seinem literarischen Werk nimmt das östlich-jüdische Thema im Grossstadtmilieu eine zentrale Rolle ein. Da Bellow selber einer aus Russland nach Kanada eingewanderten jüdischen Familie aus bescheidenen Verhältnissen entstammt, später an Colleges unterrichtet, lernt er Menschen aus den verschiedensten Schichten kennen. Die Verarbeitung derselben als Nebenfiguren in seinen Romanen (hervorragend gelungen in seinem wohl erfolgreichsten Roman Herzog) hilft, das soziale Spektrum seiner Zeit plastisch darzustellen. Die Suche männlicher, jüdischer Intellektueller in den USA nach ihrem Platz in dieser Welt, ihr Kampf mit dem Leben und der Liebe prägen als Leitthemen Bellows gesamtes Werk.
Saul Bellow erhält 1976 den Nobelpreis für Literatur. Er stirbt am 5. April 2006 in Brookline, Massachusetts.
Von Saul Bellow u.a. erschienen sind:
- Dangling Man (1944, dt: Der Mann in der Schwebe)
- The Victim (1947, dt: Das Opfer)
- Herzog (1964)
- The last Analysis (1965)
- Mr. Sammler’s Planet (1970, dt: Mr. Sammlers Planet)
- Humboldt’s Gift (1974, dt: Humboldts Vermächtnis)
- The Dean’s December (1982, dt: Der Dezember des Dekans)
- A Theft (1989, dt: Ein Diebstahl)
- The Actual (1997, dt: Das einzig Wahre)
- Ravelstein (2000)