Wenn ich mal gross bin

Bist du noch klein,
hörst du gar oft,
das was du sollst,
das was du musst.

Du sehnst dich dann
bald gross zu sein,
willst selber sagen,
was du willst.

Du stellst dir vor,
wie schön es wär’,
ganz ohne Zwang,
ganz ohne Druck.

Du siehst vor dir,
die Freiheit klar,
und sie ist bunt,
und sie ist prall.

Schon malst du eifrig
an dem Bild,
dir deine Zukunft,
dir dein Leben.

Siehst dich wandeln,
siehst dich tanzen,
freust dich über
Leichtigkeit.

Denkst dich gross
und denkst dich frei,
und all das Sollen,
wär vorbei.

Es kommt der Tag
und du bist da,
angelangt
an diesem Punkt,

Du schaust dich um,
horchst in dich rein,
hörst immer noch,
du sollst, du musst.

Was soll der Mist,
so fragst du dich,
wie stell ich’s ab,
wie brech’ ich aus?

Was lang’ gesät,
zeigt Blüten nun,
die Früchte werden
nur zu bald.

WO will ich hin,
was ist mein Weg?
Kann ich ihn geh’n?
Was hindert mich?

Man merkt,
es ist gar jammerschad’
dass auch das gross sein
Tücken hat.

Von Wunsch und Traum
wird man nicht satt
und fremde Stimmen,
hallen nach.

Man kämpft mal an,
nimmt es mal hin,
ist einmal gross,
wär oft gern klein.
(S.M.)


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2 Kommentare zu „Wenn ich mal gross bin

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