Gedankensplitter: Von Entschlüssen und Gewohnheiten

Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, von gewissen Dingen zu lassen, mich nicht mehr zu sehr unter Druck zu setzen, mein übersteigertes Pflichtgefühl, das nur aus mir selbst entspringt, zu mässigen, wenn schon nicht abzulegen. Und immer wieder ertappe ich mich dabei, nach einer kurzen Zeit des Gelingens langsam wieder ins alte Fahrwasser zu geraten. Lernresistent? 

Da ich die Dinge nicht nur ablegen will, weil sie unnötig sind, sondern weil ich merke, dass sie mir schlicht nicht gut tun, was sich einerseits psychisch in einer Angespanntheit, Deprimiertheit, Melancholie ausdrückt, andererseits aber auch körperliche Folgen hat, ist es umso ärgerlicher, dass ich daran festhalte. Masochistin?

Und so bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich von Neuem denke, dass ich es nun endlich tue: Raus aus dem Leben mit all dem, was nicht gut tut und nicht zwingend darin sein muss. Und ja, dieses Mal wird das gelingen. Wirklich! Utopistin?

Ach, vielleicht einfach ich. 

Habt einen schönen Tag!


Entdecke mehr von Denkzeiten - Sandra von Siebenthal

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

6 Kommentare zu „Gedankensplitter: Von Entschlüssen und Gewohnheiten

  1. Ich kenne das sehr gut, was Du hier beschreibst und arbeite schon viele Jahre daran. Ich dachte, es gibt nichts Neues mehr zu entdecken.
    Letzte Woche habe ich in der Musiktherapie festgestellt, dass ich meine innere Kraft gar nicht kenne. Ich weiß, was sie tun soll, kann sie aber weder in Worten, Bildern noch mit Hilfe der Musik fassen. Ich fühlte mich während der therapeutischen Arbeit einfach nur verwirrt. Wir sind dahinter gekommen, dass ich mit einer Doppelbotschaft lebe, vielleicht so: Du sollst eine kraftvolle Frau sein, aber du sollst deine Kraft nicht nutzen und fraulich bleiben. Das würde ja in die Zeit passen, in der ich aufgewachsen bin. Meine Therapeutin gibt mir immer kleine Zettelchen mit. Auf dem aktuellen steht: Die innere Kraft kann sich jetzt entfalten, wenn die Aufforderung DU SOLLST DAS NICHT aufgelöst wird.
    Vielleicht schaffe ich das Auflösen. Im Moment bin ich körperlich kraftlos und fühle mich kränklich. Das kenne ich und weiß, es verändert sich gerade wieder etwas. Vielleicht war dies der Punkt, warum mir meine Veränderungen so schwer fallen und ich immer wieder ins Alte, Vertraute zurückkehren will.

    Ist es nicht erstaunlich, dass es immer wieder so blinde Flecken gibt? Ich wusste schon so viel über mich, aber dass die Kraft einfach nicht anders kann, weil ich sie selbst einschränke, das ist zwar nicht neu, aber irgendwie in dieser Klarheit dann eben doch.

    Ich schicke Dir kraftvolle Grüße! Dein Foto gefällt mir sehr. Wir sind so tolle Frauen, oder? 🙋‍♀️ Regine

    Gefällt 1 Person

    1. Liebe Regine, ja, das sind wir! Glauben wir daran! Danke dir für deine Einblicke. Ja, die Doppelbotschaften kann ich nachvollziehen, sie sind auch in mir wirksam. Ich kann das doch nicht auf mir sitzen lassen, aber ich kann auch nicht aufbegehren. Und beides kommt von einer anderen Seite her und gegenseitig legen sie sich lahm. Zurück bleibt die Müdigkeit, auch das kenne ich. Wie du aber auch schreibst: Oft folgt auf die wirkliche Erschöpfung und das grösste Kopfchaos ein Neues – und das ist oft gut. Liebe Grüsse zu dir und viel Kraft beim Entdecken, Auflösen, Neufinden, Sandra

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu brigwords Antwort abbrechen