Du aber auch…

Sie sagt was. Er erwidert. Sie legt nach. Er ebenso. So ergibt ein Wort das andere. Sie werden härter. Die Worte. Die Positionen. Sie. Er.

Sie sagt was. Er sagt*:

„Du aber auch.“

Damit ist es gegessen. Vielleicht war es schon vorher. Nur: Das Argument findet keine Erwiderung. Keine sachliche. Es selber ist es schon nicht. Etwas zu tun, damit zu rechtfertigen, dass ein Anderer Gleiches tat, ist nie ein Argument. Es fänden sich Beispiele in Hülle und Fülle. Nur: Es gibt kein Argument dagegen. Wie will man auf ein Nicht-Argument reagieren?

„Du aber auch“ ist der Tod jeder Diskussion und das Ende jeden erwachsenen Austauschs. Und doch bemüht man genau das so oft. Wieso? Weil man sich ertappt fühlt? Weil man keine Argumente habt? Weil man selber weiss, wie dumm man agierte, es aber nicht zugeben kann?

Es hat was von

„Er hat angefangen!“

im Kindergarten, ist aber im Erwachsenenalter so präsent. Und ich denke nicht, dass das damit gemeint ist, wenn es darum geht, das Kind in sich zu bewahren…

*Die Rollen sind auch andersrum denkbar


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8 Kommentare zu „Du aber auch…

    1. Dass niemand perfekt ist, liegt auf der Hand. Dass man die eigenen Fehler be- und überdenken soll, ebenso. Meist kommt das Argument, damit der es Bringende nicht nachdenken muss. Er schlägt es wie einenPingpong-Ball von sich

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