Eine Reise mit Sebastião Salgado
Ein Film von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado
Rezensiere ich sonst mehrheitlich Bücher, so ist es dieses Mal ausnahmsweise ein Film: „Das Salz der Erde“, eine Dokumentation über den Fotografen Sebastião Salgado – nein mehr: Ein Zeugnis über die Grausamkeit der Menschen, die Schönheit der Erde und die Möglichkeit, deren Zerstörung rückgängig zu machen. Was es braucht? Man muss hinsehen.
Einer der hingeschaut und (zu?) viel gesehen hat, ist Sabastião Salgado. Der 1944 in Brasilien geborene Salgado kam eher zufällig zur Fotografie. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, lernte seine Frau Lélia Deluiz Wanick kennen und schoss sein erstes Foto von eben dieser mit deren Fotoapparat. Eine Leidenschaft war geboren. Bald schon gab er einen gut bezahlten Job in der Privatwirtschaft auf, kaufte sich mit dem Geld, das sie beide noch hatten, eine Fotoausrüstung, und begann als Fotojournalist zu arbeiten.
Bald schon führten ihn die Reisen immer weiter, er begann, grosse Projekte zu planen, die ihn zu all denen führten, denen es schlecht ging: Zu Vertriebenen, Bekriegten, Verhungernden, dem Tode geweihten durch Fehlverteilung der Ressourcen. Entstanden ist ein Werk, das hinschaut, das aufmerksam macht, das aufschreien lässt. Wie grausam kann der Mensch sein?
Sebastião selber wurde krank durch all die Anblicke und Erlebnisse – er war immer mittendrin und erlebte hautnah, wie viel Leid auf dieser Erde herrscht – und das meiste ist menschgemacht. Irgendwann musste er aufhören. Fast schon hätte er die Fotografie aufgegeben, doch dann besann er sich eines besseren: Er wollte – wohl als Gegengewicht – zeigen, dass die Erde schön ist. Sein Projekt „Genesis“ führte ihn an Plätze, die noch ursprünglich waren, zu Völkern, die noch fernab aller sogenannter Zivilisation mit anderen (oder überhaupt welchen?) Werten lebten.
Neben all dem fotografischen Engagement, das weit darüber hinaus reicht, bloss Kunst und Bilder zu sein, sondern ein soziales Engagement zeigt, haben Sebastião Saldago und seine Frau Lélia ein weiteres Projekt in Angriff genommen: Sie forsteten das Land von Salgados Familie wieder auf. Nachdem das einst fruchtbare Land zu einer Einöde verkommen war, pflanzten sie zweieinhalb Millionen Regenwaldbäume, so dass sich das lokale Klima langsam wieder erholte. Das Gelände ist heute ein Nationalpark, das Paar hat es dem Staat Brasilien geschenkt. Das engagierte Paar begnügte sich aber nicht mit dem ehemals eigenen Land, sie gründeten das Instituto Terra, welches sich der Wiederaufforstung gerodeter Wälder und dem Naturschutz generell widmet.
Am Schluss des Filmes sass ich nachdenklich, bewegt, gerührt, mit einer grossen Achtung für diesen grossartigen Menschen und Fotografen da. Ich kann den Film jedem nur ans Herz legen. Und die Bücher dieses grossartigen Fotografen, der übrigens vor nicht allzu langer Zeit den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat – zu recht!

Robert und Sol führen seit vielen Jahren eine gemeinsame Anwaltspraxis. Beide sind seit über 40 Jahren verheiratet, Sol mit Frankie, Robert mit Grace. Während Grace eher überkandidelte Anwaltsgattin ist, verwirklicht sich Frankie alternativ mit Yoga und Spiritualität. Dass sich die beiden nicht wirklich leiden können, liegt auf der Hand.
Bei einem gemeinsamen Abendessen eröffnen Robert und Sol, dass sie sich scheiden lassen wollen, weil sie sich seit 20 Jahren lieben und nun endlich heiraten wollen. Für die Frauen ein Schlag ins Gesicht. Das Schicksal will es, dass die beiden in einem Haus, die beiden Herren im anderen Haus landen und wohnen. Als wäre das Chaos nicht perfekt, mischen auch noch die jeweils zwei (mittlerweile erwachsenen) Kinder fleissig mit.
Eine witzige, spritzige Komödie, die trotz allem Humor auch immer wieder tiefe und nachdenkliche Momente hat, ohne aber je plakativ oder psychologisierend zu wirken. Obwohl einige schwerwiegende Probleme menschlicher Beziehungen angesprochen werden, gelingt es der Serie, diese auf eine sehr schöne, mit Witz garnierte Form zu packen, ohne in Klamauk auszuarten.
