Tagesbild: Leben in meiner Welt

«To create one’s own world takes courage.» Georgia O’Keeffe

Die grosse Welt können wir kaum ändern, aber die kleine um uns herum, da haben wir Möglichkeiten. Nur: Ganz so einfach ist das nicht. Wir bewohnen sie nicht allein, andere leben mit und neben uns. Sie schauen auf uns, haben ihre eigenen Vorstellungen, wie eine Welt auszusehen hätte. Wenn viele die gleiche Sicht teilen, stehen wir, die wir uns in dieser Welt nicht wohl fühlen, alleine da.

«In der sozialen Welt ist es elementar, ob man drinnen ist oder draussen, ob man dazugehört oder nicht.» Ralf Konersmann, Aussenseiter

Wir stehen vor einem Grossen Wir und sind die Anderen. Wir sind die Aussenseiter, die an der Seite und aussen stehen. Da zu sein ist schwer. Mitunter einsam. Und mit dem Wissen gepaart, immer im kritischen Blick zu stehen. Dem Blick, der sagt: Wir wissen, wie die Welt zu sein hat, du passt da nicht rein.

«Die Konstellation ist jedoch asymmetrisch. Denjenigen, die drin sind, fällt mit ebendiesem Drinsein die Position zu, über Drinnen und Draussen zu entscheiden.» Ralf Konersmann, Aussenseiter

Der Mensch möchte dazugehören. Aus dem Grund passt er sich in Welten ein, die ihm nicht passen. Oft führt das zu einer gefühlten Entfremdung – zur Welt und schlussendlich zu sich. Da auszubrechen und sich die eigene, passende Welt zu schaffen, erfordert Mut. Doch ist es wirklich eine Option, es nicht zu tun?

Habt einen schönen Tag!

(Buchtipp zum Thema Aussenseiter: Ralf Konersmann, Aussenseiter, erschienen im Fischer Verlag)


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2 Kommentare zu „Tagesbild: Leben in meiner Welt

  1. liebe Sandra , ich mag deine Zeichnungen sehr, und wieder ein Text der sehr lange in mir sein wird. Der Mut für die eigene Welt kommt abhanden , man fragt sich , warum jetzt noch, und dann gibt es so viele Dinge die einfach da sind, und die die eigene Welt unerreichbar machen…

    liebe Grüße Wolfgang

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    1. Lieber Wolfgang
      Das freut mich sehr, danke! Und ja, der Mut für die eigene Welt ist nicht immer gleich gross und manchmal scheint er gar nicht vorhanden. Und ja, er ist nicht einfach da, man muss sich wohl dafür entscheiden. Gegen alle Ängste. Das ist schwer.

      Die Welt konfrontiert uns immer wieder mit Dingen, die uns belasten, die uns Leid zufügen, die uns hilflos erscheinen lassen. Doch immer wieder sind da ein paar Punkte, die wir in der Hand haben. Die zu sehen und die für sich so zu gestalten, wie sie passen, lassen ein wenig eigene Welt entstehen. Und vielleicht kann das dann der Boden sein, auf dem der Same des Mutes Triebe, Äste und dann Blätter und Blüten treibt. Ein Mut-Baum quasi. Klingt etwas abgehoben, merke ich grad, aber das Bild kam mir spontan beim Schreiben in den Sinn und ich schicke es dir einfach mal weiter.

      Liebe Grüsse
      Sandra

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