Tagesbild: Hello, it’s me

Ich
„
Sklaverei ertrag ich nicht

Ich bin immer ich

Will mich irgend etwas beugen

Lieber breche ich.

Kommt des Schicksals Härte

oder Menschenmacht

Hier, so bin ich und so bleib ich

Und so bleib ich bis zur letzten Kraft.

Darum bin ich stets nur eines

Ich bin immer ich

Steige ich, so steig ich hoch

Falle ich, so fall ich ganz.
(Ingeborg Bachmann)

Aristoteles plädierte für den mittleren Weg als guten Weg, ein Gedanke, der sich in vielen Philosophien findet. Extreme sollen vermieden werden, weil sie oft ein „zu“ in sich tragen, welches dann Unruhe oder gar Leid mit sich bringt. Leider musste ich über die vielen Jahre merken, dass ich für mittlere Wege irgendwie nicht das Naturell bin. Es wurde etwas milder mit den Jahren, doch es blieb dabei: Was ich bin, das bin ich ganz. Und so verschreibe ich mich den Dingen auch ganz, mag keine halben Sachen.

Würde ich es empfehlen? Nein. Ich stelle mir einen gemässigten, ruhigeren Weg sehr schön und friedlich vor. Es ist einfach nicht meiner. Wenn ich früher hörte, ich müsste das lernen, fühlte ich mich schlecht. Ich dachte, mit mir ist etwas nicht in Ordnung. Und ich habe gelernt. Nämlich: Das ist Quatsch. Den mittleren Weg finde ich zwar toll, es ist einfach nicht meiner.

Wie haltet ihr es? Ganz oder gar nicht oder aber die goldene Mitte?

Habt einen schönen Tag!


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6 Kommentare zu „Tagesbild: Hello, it’s me

  1. “ Goldene Mitte “ : wie zu finden ? Erst nach realistischer Beantwortung diagnostiziere wir weiter , ok ? , Danke , nl

    Von meinem iPad gesendet

    >

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    1. Eine realistische Antwort würde das je eigene Denken vorwegnehmen. Ich denke nicht, dass das sinnvoll ist. Wenn man das nicht möchte, zwingt ja niemand dazu. Was ich sagen kann: Es ist wohl ein individueller Weg, dieses Suchen und Finden, und es ist einer, der in die Innenschau und Selbstreflexion geht. Aber auch ein Stück gesunder Menschenverstand und ein Innehalten tun wohl gut: Ist diese Reaktion wirklich angemessen, wie sie mir spontan vorschwebt? Was ist vernünftig, was zuviel.

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