T.M. Logan: The Parents

Dein Kind ist weg. Dein schlimmster Alptraum beginnt.

«..ich erkenne diesen wütenden, verängstigten Jungen, der mir gegenübersitzt, nicht wieder. Was hast du getan, Connor? Was hast du getan?“

Stell dir vor: Das Kind deines Bruders ist weg. Dann merkst, das ist da, aber deins ist weg. Irgendwann taucht dieses auf, aber ein drittes ist verschwunden – und bleibt es. Plötzlich ist dein Kind in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Alle wenden sich ab. Die Stricke ziehen sich zu. Du denkst, das kann nicht sein. Nicht dein Kind. Du kennst es. Stimmt das bei Teenagern? Dir wird bewusst, wie wenig du noch weisst von deinem Kind. Und da ist die offene Frage: Wo ist das verschwundene Kind? Was ist passiert und was hat dein Kind damit zu tun? 

«Man schliesst uns aus, und ich habe das Gefühl, als wüssten die anderen etwas über meinen Sohn, von dem ich keine Ahnung habe.“

Eine grossartige Idee, die mich gleich gepackt hat. Sie hält mich auch beim Lesen, als es etwas zäh wird. Plötzlich wird nur noch geredet, gesucht, geredet, nachgedacht, wieder geredet. Viele Namen, viele Hintergründe, Zusammenhänge. Die Figuren bleiben dabei merkwürdig unscharf. Die Handlung nimmt lange keine Fahrt auf. Schade!!! Das geht besser. Zumal mit einer solchen Idee!

Ich bin ein Schnellabbrecher. Das klappte hier nicht. Logan hat was richtig gemacht. Die Idee zieht. Es wäre mehr gegangen, doch es hat gereicht. ich lese fertig. Und zurück bleibt doch das Gefühl: Das ist ein gutes Buch. Es ist lesenswert, weil es zwar ab und zu an Spannung mangelt, aber doch viel drin steckt, das wir im Alltag vergessen: Wie gehen wir mit unseren Teenagern um? Wie stellt sich die Welt für sie dar? Wie wirken sich soziale Medien und ein Hype auf Einzelne und auf deren Nächste aus? 

Lest es. Spannung ist nicht alles, auch wenn sie hier durchaus vorhanden ist, einfach nicht durchgängig. Bücher sollen eine Botschaft haben. Dieses hat eine.


Entdecke mehr von Denkzeiten - Sandra von Siebenthal

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2 Kommentare zu „T.M. Logan: The Parents

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