Wieder ist eine Woche förmlich vorbeigeflogen, Zeit, Rückschau zu halten. Es war für mich eine nachdenkliche Woche, eine Woche, die viel Innensicht und Selbsthinterfragung beinhaltete. Die heutigen fünf Punkte spiegeln das wohl ein wenig wieder. Als Motto könnte man vielleicht ein Zitat aus den Yoga Sutras voranstellen:
„Selbsterforschung führt zum inneren Licht.“ (Patanjalis Yoga Sutras, 2.44)
Was ist mir diese Woche begegnet, hat mich diese Woche inspiriert?
- Diese Woche stiess ich auf einen Artikel, der mich sehr berührte: Was würde ich meinem zukünftigen Ich sagen? Wo stehe ich im Leben, worauf kann ich bauen? Es werden fünf Fragen empfohlen, die man sich stellen soll:
- was habe ich bis heute gelernt?
- Welche Menschen möchte ich in meinem Leben nicht missen?
- Was bringt mein Herz zum Lächeln?
- Kümmere ich mich gut um mich selber?
- Wofür bin ich dankbar?
- Am Montag war Weltfrauentag, auf Instagram sah ich lauter Bücher, die von Frauen geschrieben wurden. Es liegt in der Natur der Sache bei mir, dass ich früher hauptsächlich Männer las, da es bei den Klassikern gab und diese im Studium den grossen Schwerpunkt hatten. Ich habe bislang selten bewusst darauf geachtet, ob ein Buch von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde, ich schaute mehr auf Themen und wählte danach, was mich da anspricht. Als ich mir so Gedanken machte, dachte ich plötzlich, dass mir aber doch in letzter Zeit mehrheitlich Bücher von Frauen gut gefallen. Ob das Zufall ist oder nicht? Ich werde das mal bewusst im Auge behalten, einfach, weil es mich interessiert.
- Diese Woche hörte ich den Podcast Unlocking us von Brené Brown mit Dr. Yaba Blay und der Buch One Drop: Shifting the Lens on Race. Yaba Blay sprach über eine Zeit, in welcher sie versuchte, es allen recht zu machen, zu beweisen, was sie alles schafft, was andere ihr nicht zutrauen, und wie ihre Seele darunter gelitten hat. Brené Brown hatte dazu eine Geschichte aus ihrer Therapie, als die Therapeutin sie fragte: „Was bräuchten Sie, dass es für sie endlich genug wäre, dass Sie sich als gut genug fühlen.“ Ich fragte mich, wie oft wir unseren Selbstwert aus den Erwartungen anderer ableiten, wie oft wir leiden, weil wir nicht selber unser Massstab sind, sondern dem Lob und der Anerkennung anderer nachrennen. Und ich fragte mich weiter, was wir uns selber damit antun.
- Im Buch von Peter Bieri, Wie wollen wir leben fand ich einen Satz, der auf etwas ähnliches hinweist:
„Wenn der Blick auf die Aussenwelt nötig ist, um zu erkennen und zu verstehen, wer wir sind, dann sind wir für uns selbst nur in begrenztem Umfang eine Autorität.“
Dabei geht es nicht darum, die eigene Meinung über die anderer zu stellen, aber wer sollte uns selber, unsere Wünsche und Träume besser kennen als wir selber? Wieso also beschäftigen wir uns nicht mit denen, sondern versuchen, die anderer zu erfüllen, indem wir sind, wie sie uns haben wollen?
- Ich lese gerade das Buch von Ferdinand von Schirach, Kaffee und Zigaretten. Ich kann es nur empfehlen, es ist ein wunderbares Buch mit kleinen Kapiteln voller Lebensgeschichten, Nachdenklichkeiten, Weltbeobachtungen.
Ich hoffe, es war was für euch dabei, das euch angesprochen hat. Wenn ihr etwas habt, das euch diese Woche angesprochen, bewegt, inspiriert hat – ich würde mich freuen, wenn ihr davon berichten würdet. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche!