Da sass sie nun.
Sie hatte schon so viel geschrieben, nichts schien den anvisierten Empfänger erreicht zu haben.
In allen Farben hatte sie es ausgemalt, herbstfarbenbunt.
Ab und an dachte sie, sie sollte einfach loslassen.
Es war vorbei, unwiederbringlich.
Doch dann – kam es über sie…
Sie wünschte sich die Laterne, die den Strahl zündete, hin zu ihm, der nichts mehr hören oder sehen zu wollen schien, für den sie aber allein schrieb.
Und so schrieb sie Tag für Tag über ihr Leben, ihr Befinden, in der Hoffnung, er würde es lesen – wohl wissend, dass das wohl eine Illusion war, allein, sie konnte nicht anders, da sie nur an ihn dachte, Tag und Nacht; und schlussendlich hätte das ganze Leben keinen Sinn mehr, würde es gewiss sein, dass er sie nie erhören würde.
Sie wusste um die Gefahr der Illusion, nur hiess es doch schlussendlich doch, dass die Hoffnung zuletzt stürbe, und genau die hatte sie sich bewahrt, weswegen sie tagtäglich betete – und nein, sie glaubte nicht an Gott -, er möge sich doch melden, damit sie ihm sagen könnte, dass nun alles anders wäre, sie einen Weg sähe, einen, den sie bislang nie gesehen hätte, aber nun wirklich plastisch erkenne und gehen möchte.
Und während sie nach mehrfachem Lesen nicht mehr wusste, ob die Sätze nun korrekt seien oder noch einer Korrektur bedurften, wartete sie noch immer auf sein Zeichen, auf das Zeichen, das sagte, dass nun der Punkt da sei, alles Alte loszulassen, die Laterne zu greifen und ein Leben anzugehen, das in herbstfarbenbunten Farben leuchtet.
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Für die abc.etüden, Woche 43.17: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von mir und lauten: Laterne, herbstfarbenbunt, loslassen.
Der Ursprungspost: HIER
Ja, die Hoffnung stirbt – zuletzt – auch. 😦
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Ich glaube, sie steht mit diesem Gefühl, an diesem Punkt so gar nicht allein. Aber ob es so gut (für sie) ist, langfristig, nicht zu akzeptieren, was mir offensichtlich scheint, und an der Hoffnung festzuhalten? Ich weiß es nicht.
Liebe Grüße zum Montagmorgen
Christiane
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Vielleicht braucht sie Zeit. Nicht alle können Dinge gleich schnell loslassen.
Liebe Grüsse zu dir, hab einen guten Wochenstart
Sandra
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Da hast du bestimmt recht, alles braucht seine Zeit. Aber im Text macht es nicht den Eindruck, als sei das ein frisch eingetretener Zustand.
Liebe Grüße, komm auch du gut in die neue Woche
Christiane, eine sehr langsame Loslasserin …
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Lieben Dank von einer (meistens) schnellen Loslasserin 😉
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