Da sitze ich nun also und habe mir was eingebrockt. 100 Wörter sollen es sein, Drabble. Nie vorher gehört. Aber ich sollte anfangen, denn 100 Wörter sind wenig. Ist eine Zahl eigentlich auch ein Wort? Muss ich also die 100 zählen? Oder nur, wenn ich hundert schreibe?
Ich mach erst mal Kaffee. Dabei überlegt es sich besser. Ich könnte einen Schokokeks dazu essen, dann wäre auch gleich ein Wort verbraucht. Oder reicht nur essen nicht, müsste ich dazu noch schreiben, dass ich den Keks esse? Aber das interessiert doch keinen? Zudem mag ich eigentlich gar keine Kekse. Schon gar keine mit Schokolade. Wobei: Auf Facebook könnte ich für Likes ein Bild mit einer Tasse Kaffee und dem säuberlich drapierten Keks posten. Zu spät, der Keks ist gegessen. Gibt es halt keine Likes.
Das mit den 100 Worten wird eng. Ich muss mal zählen, wie viele es schon sind – am Computer wäre das einfacher gewesen als hier auf dem Papier. Technik hat schon was für sich, nur: Es sollte ja eine Flaschenpost werden – wie wäre der Computer in die Flasche gekommen? Flaschenpost – Ideen haben die Leute… Wo soll ich die Flasche eigentlich hinwerfen? Zwar ist die Schweiz eine Insel, wie an sagt, aber weit und breit kein Meer. Wir haben nur Nachbars Bioteich. Frustrierend ist das, zum Trübsal blasen.
Aber nun losgeschrieben: Ich schreibe ein Märchen von einem Prinzen, der einer Prinzessin eine Sonnenblume schenkt, die sich dann an den Dornen sticht. Heldenhaft verbindet sie der Prinz mit einem Pflaster.
Wer sagt da, Sonnenblumen haben keine Stacheln? Ihr habt doch alle keine Ahnung von künstlerischer Freiheit.
Ich glaube, ich mache ein Tripple-Drabble. Sind verbundene Worte eigentlich ein Wort oder sind es zwei Wörter? Was man alles wissen muss!? So kann ich ja nie anfangen mit dem Schreiben. Das wird nix.
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Geschrieben für das Etüdensommerpausenintermezzo 2 (HIER )
Aufgabe war es, ein Drabble, ein Double-Drabble oder ein Trippel-Drabble zu schreiben, wobei ein Drabble 100, ein Double-Drabble 200 und ein Trippel-Drabble 300 Wörter haben darf.
Beim Drabble wären drei Wörter gefragt gewesen: Flaschenpost, Trübsal, Sonnenblume,
Beim Double-Drabble 4: Flaschenpost, Trübsal, Sonnenblume, Schokokeks
Beim Trippel-Drabble 5: Flaschenpost, Trübsal, Sonnenblume, Schokokeks, Pflaster
klasse gelöst, ich amüsiere mich…
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Danke dir, das freut mich!
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Moin Sunny, ich staune. Du kannst denken ohne Kaffee getrunken zu haben? Respekt 🙂
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Die Gedanken kamen ja erst nach dem Kaffee – das vorher war eher so ein inneres, wirres Geplaudere 😉
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*grins* Verbundene Worte sind ein Wort, also „Trippel-Trappel“ (ich dachte mir, dass das Lautmalerische jemandem auffallen MUSS) ist ein Wort. Sehr witzig, dein Triple-Drabble, vielen Dank, sehr elegant aus der Affäre gezogen 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Hatte, machte, gab sich Mühe – oder so 😉 Liebe Grüsse, Sandra
PS: Vielleicht wag ich nochmals einen Rappel, Trippel, Trappel oder so 😉
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Einfach klasse dieser Monolog mit dem x-fach-Drabble!
Und Deinen Trippel-Drabble mit den 5 Wörtern hat Du brillant gelöst!
…und ich hab‘ nachgezählt 👌 😜
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Auf den Punkt 300, nicht wahr? Dacht ich mir doch, dass einer nachzählt, schummeln hätte ich nicht gewagt 😉
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Ma Chère au point, exactement trois cents! C’est parfait!
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Herrlich *grins* und *schmunzel*
Liebe Grüße. Priska
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Danke dir! Liebe Grüsse zu dir
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Hahaha. Sehr schön – dieser Gedankengang – das stell ich mir mal so richtig vor. Wenn es nicht wirklich so wäre, dass das Gehirn uns solche Sprünge liefert. Sehr witzig.LG
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