Bücher sind wie Freunde, mit dem Vorteil, dass sie einen nicht verraten und nicht launisch sind. (Tahar Ben Jelloun)
Als François Armanet im Oktober 2003 Jay McInerney kennenlernte, welcher in Paris seinen vor kurzem erschienen Erzählband vorstellte, stellte er ihm am Schluss des Gesprächs die Frage:
Welche drei Bücher würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen?
McInerney nannte unter anderem Tante Lisbeth und Armanet erinnerte sich, dass dieses Buch viele Jahre früher auch von André Gide genannt worden war. Eine Entscheidung für etwas ist immer auch eine Absage an anderes. Die Idee mit der einsamen Insel ist ein Gedankenkonstrukt, das durch die Unmöglichkeit eines Wechsels der Wahl ein noch grösseres Gewicht gibt – das weiss man spätestens dann, wenn mit einem mit Büchern bepackten Koffer in den Urlaub reist und dann merkt, dass einen keines der mitgebrachten Bücher anspricht. Wie ginge es einem da auf einer einsamen Insel, von der man nicht einfach nach Zwei Wochen wieder heimfährt? Oder ist der Aufenthalt gar nicht für immer? Die Dauer wird nie genannt, man geht meist aber davon aus, dass man da festsitzt.
200 Schriftsteller wurden gefragt, welche drei Bücher sie auf die einsame Insel mitnehmen würden, wenn sie die Bibel und Shakespeare nicht nennen dürften (es sei denn, sie könnten auf keinen Fall auf diese Nennung verzichten). Zusammen kamen teils kurze, teils witzige, teils sehr ausführliche Antworten. Einerseits sagt die Art der Antwort immer auch viel über den sie gebenden aus, andererseits ist so eine Reihe an Einsame-Insel-Klassikern zusammengekommen, die spannend zu sehen ist. Was verbindet Autoren, die dasselbe Buch mitnehmen würden? Welche Bücher wären auf einsamen Inseln am häufigsten vertreten? Wieso?
Eine witzige Idee, ein wunderbares kleines Buch, das auch durch eine liebevolle Illustration und Gestaltung besticht.
Fazit:
200 Buchempfehlungen für die berühmte einsame Insel – ein interessantes, witziges und liebevoll gestaltetes Buch. Absolute Leseempfehlung!
Der Autor und Mitwirkende
François Armanet geboren 1951, ist Chefredakteur des Magazins Nouvel Observateur. Er hat drei Romane geschrieben und einen Film produziert. Er lebt in Paris.
Claudia Steinitz übersetzt seit dreißig Jahren Literatur aus dem Französischen, unter anderem von Albertine Sarrazin, Véronique Olmi, Lyonel Trouillot und Véronique Bizot. Zu ihren Autoren bei Hoffmann und Campe gehören Grégoire Delacourt und Sophie Bassignac.
Angaben zum Buch:
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Atlantik Verlag (11. April 2017)
ISBN-Nr 978-3455000368
Preis: EUR 15 / CHF 23.90
Übersetzer: Claudia Steinitz, Angela Volknant
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