Tagesbild: Sein in der Welt

«Es gibt kein richtiges Leben im falschen.» Theodor Adorno

Wer bin ich? Wie will ich sein? Wo gehöre ich hin? Was ist mein Platz? Ohne das Wissen darum bleibt das Leben eine ständige Suche.

Habt einen schönen Tag!

(Das Zitat stammt übrigens aus „Minima Moralia“ von Theodor Adorno. Eines der Bücher, das mir als einziges Buch einfallen würde, um es auf eine Insel mitzunehmen)

Gedankensplitter: Menschsein

«Ohne jede Absicht studieren, bloss um sagen zu können, was andere getan haben, das heisst die letzte der Wissenschaften, solche Leute sind so wenig eigentliche Gelehrte, als Register Bücher sind. Nicht bloss wissen, sondern auch für die Nachwelt tun [sic!] was die Vorwelt für uns getan hat, heisst Mensch sein.» Georg Christoph Lichtenberg

Wissen um des reinen Wissens willen ist sinnlos. Blosse Wissensaneignung ist reines Hirnfüllen ohne Sinn und Zweck. Erst in der Anwendung zeigt sich der Nutzen dessen, was man sich angeeignet hat. Erst im Tun ist der Mensch ganz Mensch, indem er das, was er gelernt hat, einsetzen kann für die Welt und die Menschen in ihr. So heisst Menschsein eigentlich, sich zum Wohle der Menschen einzusetzen, und um das tun zu können, braucht es das Wissen, wie es gehen könnte.

«Der Mensch lebt allein [sic!] um sein und seines Mitmenschen Wohl so sehr zu befördern [sic!] als es seine Kräfte und seine Lage erlauben.» Georg Christoph Lichtenberg

Dies im Hinterkopf könnte man daran gehen, Schulen entsprechend zu gestalten. Es geht nicht darum, Kindern möglichst viel unnützes Wissen in die Köpfe zu trichtern, sondern darum, sie in ihrem Menschsein zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern.