Aus dem Atelier: Keine Kunst

„Das ist doch keine Kunst, das ist viel zu gefällig. Das geht höchstens als Dekoration durch.“

„Kunst muss eine Aussage haben, sie muss eine kritische Auseinandersetzung sein mit der Welt. Sonst ist es nur belanglose Malerei.“

„Mal mal Menschen, das ist die wahre Kunst.“

„Blumen sind typische Frauenmalereien. Kunst ist was anderes.“

„Ist das nur nach Referenz gemalt oder hast du das aus dem Kopf gemacht?“

„Wie lange hast du dafür gebraucht?“

Fragen, die so auf einen einströmen. Und ich frage mich dann, wieso all das so wichtig ist? Was hat es auf sich mit der Kunst? Einerseits werden Künstler belächelt und gesellschaftlich nicht ernst genommen, tun sie doch etwas nicht Systemrelevantes, andererseits wird ein Mythos um den Künstler und sein Tun gebildet, welcher zum Sockel wird, auf welchen man gehoben werden muss – vorgeblich von denen, welche sich die Deutungshoheit in dieser Sache zuschreiben.

Aber es ist da wohl wie überall, wo es menschelet, wie wir Schweizer so schön sagen: Die Kritik am anderen und an dessen Tun ist sehr bequem und drum genehm, hebt sie einen selbst doch über ihn und wird zur Selbstbestätigung. Schliesslich muss der Messlattensetzer doch am oberen Ende derselben stehen, von da aus misst er ja. Dumm ist eigentlich nur eines: Das alles zu ernst zu nehmen. Noch dümmer: Sich davon beeinflussen zu lassen. Machen wir nicht, oder?

Habt einen schönen Tag!


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8 Kommentare zu „Aus dem Atelier: Keine Kunst

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