Bernhard Schlink: Die gordische Schleife

Georg, ein Anwalt aus Karlsruhe, beschliesst mit seiner Freeundin Hanne ein neues Leben zu beginnen und alles hinter sich zu lassen.

Der Abschied von Karlsruhe war nicht gut gewesen; Streit mit dem Rechtsanwalt, mit dem Georg zusammengearbeitet hatte, Tränen und Vorwürfe von Hannes Exfreund, Krach mit den Eltern, Angst vor dem Abbruch aller Brücken. Was ein befreiender Aufbruch aus der heimatlichen Enge hätte sein sollen, wurde fast zur Flucht.

Während der Neuanfang in Paris nicht klappt, finden sie in Cucuron, einem kleinen Städtchen ein neues Zuhause, richten sich ein. Die Beziehung geht in die Brüche, nicht zuletzt, weil das Geld knapp ist. Hanne geht zurück nach Karlsruhe, Georg bleibt und schlägt sich mehr schlecht als recht mit Übersetzungen durch.  Eines Tages scheint das Blatt zu drehen, er kriegt plötzlich von einem Übersetzungsbüro Aufträge und später sogar die Möglichkeit, nach dem Tod des Besitzers ein anderes selber zu übernehmen. Dass er in Froncoise auch eine neue Liebe findet, macht das Glück perfekt. Die diversen Anzeichen des nahenden Unglücks übersieht Georg, bis er eines Nachts erwacht, das Bett neben sich leer findet und seine Liebe im Büro dabei ertappt, geheime Pläne, die ihm streng vertraulich zum übersetzen überlassen worden waren, zu fotografieren. Georg fand sich mitten drin in einer Verschwörung geheimer Mächte wieder, ausgeliefert, unfrei. War sein ganzes bisheriges Leben nur darauf ausgerichtet, keinen Druck von aussen zu erfüllen, will er sich diesem auch jetzt nicht ausliefern und weigert sich, zu kooperieren. Die Folgen sind gravierend. Seine Katzen werden getötet, in sein Haus eingebrochen, sein Büro ist nicht mehr sicher. Er wird im ganzen Ort diffamiert und muss irgendwann einsehen, dass er nicht bleiben kann.

Mit Hilfe eines Fotos macht er sich nach New York auf, um dort Francoise wiederzufinden. Die Suche erweist sich als schwierig und zu allem Übel merkt er, dass er verfolgt und beschattet wird. Er fühlt sich getrieben, ausgeliefert.

Ist das mein Leben geworden? Dinge geschehen, die ich nicht begreife und auf die ich nur mit Angst und mit unbeholfenen Bewegungen reagiere. Ich muss agieren statt reagieren – Georg hatte in den letzten Wochen oft darüber gegrübelt.

Georg entwickelt einen Plan, wie er an seinen Verfolgern, welche sein ganzes Leben zerstört und unfrei gemacht haben, Rache nehmen kann und zugleich zu Geld kommt. Er verhandelt mit verschiedenen Parteien, welche alle Interesse an geheimen Plänen zum Bau eines Kampfhelikopters haben und schafft es schliesslich durch einen geschickt eingefädelten Coup, heil aus dem Ganzen zu kommen. Unterzwischen hat er auch Francoise, die in Wirklichkeit Fran heisst, gefunden und die Geschichte endet in einem Happy End.

 

Fazit:

Spannende Geschichte, die einen unverhofft in das Milieu von Geheimdiensten, Agenten und Verfolgung entführt. Die eingewobene Liebesgeschichte ist mit leisen Tönen erzählt, endet am Schluss etwas sehr kitschig, wenn der Kitsch auch nur am Rande erwähnt wird.

Ein Kommentar zu „Bernhard Schlink: Die gordische Schleife

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