Ich mag den Ausdruck „Powerfrau“ nicht. Ich mag es auch nicht, wenn mir jemand sagt, ich hätte ja so viel Kraft, sei ja so stark, wie ich alles meistere, was zu meistern ist. Das verwundert? Weil man denkt, das sei ein Lob? Ist es nicht. Es ist die Ignoranz dessen, was wirklich ist.
„Powerfrau“ und „du bist ja so stark“ implizieren immer, dass man das, was man tut, einfach so tut, weil man ja so stark ist oder so viel Power hat. Aber: Ab und an kann man nicht anders. Weil man schlicht keine Wahl hat. Das Leben ist, wie es ist. Oder aber man kann seine Ideale nicht verraten. Man kann zu viel Leid schlicht nicht mitanschauen. Ohne sich selber zu zerfleischen. Weil man denkt, man könnte was tun.
Es ist nicht Power. Es ist eine Entscheidung. Und die gesehene oder gefühlte Not. Beide führen zum Tun, das oft weitergeht, wenn Kraft und Power schon lange aufgebraucht sind. Das hat wenig zu tun mit „starker Frau“ oder „Powerfrau“, es ist eine Haltung.