Eigentlich wollte ich nur mein Regal umräumen, da fiel mir dieses Buch in die Hände. Das Vorhaben war vergessen, weil ich den grossen Fehler gemacht habe, das Buch aufzuschlagen und irgendwo loszulesen. Da hatte mich Margaret Atwood an der Angel und liess mich nicht mehr los.
«Brennende Fragen – Warum dieser Titel? Vielleicht weil die Fragen, mit denen wir im 21. Jahrhundert konfrontiert sind, mehr als dringlich sind.»
«Brennende Fragen», Fragen und Themen, die umtreiben in dieser Zeit, in diesem 21. Jahrhundert. Margaret Atwood hat darüber geschrieben. Sie schrieb über soziale Ungerechtigkeit, über Gleichberechtigung und Revolution. Sie schrieb über Ungleichverteilung von Reichtum, über Probleme der Demokratie und übers Schreiben – das der anderen und das eigene. Sie beleuchtet diese ganze Welt mit ihrem klaren, scharfsinnigen Blick, vergisst dabei nie, eine kleine Prise Humor einzustreuen.
«Man braucht alle drei Teile: Talent, harte Arbeit und Leidenschaft. Hat man nur zwei davon, bringt man es nicht sehr weit.» Margaret Atwood
Sie hat offensichtlich alles davon. Habt ihr schon ein Buch von ihr gelesen? Welches ist euer Liebling?
Neue Regel fürs Bücherregalumräumen: Bücher bleiben geschlossen! Ich befürchte aber, es kommt damit gleicht heraus mit diesem Vorsatz wie mit den meisten, die fürs neue Jahr aufgestellt werden.
Habt einen schönen Tag!
Angaben zum Buch:
Der Klappentext
«Brennende Fragen – Warum dieser Titel? Vielleicht weil die Fragen, mit denen wir im 21. Jahrhundert konfrontiert sind, mehr als dringlich sind. Natürlich denkt man das in jedem Zeitalter über die jeweiligen Krisen, aber diese Ära erscheint definitiv ein anderes Kaliber zu sein. Da ist erstens unser Planet. Verbrennt die Welt sich buchstäblich selbst? Haben wir sie in Brand gesteckt? Können wir die Feuer löschen?
Wie steht es mit der eklatanten Ungleichverteilung von Reichtum? Wann werden die 99 Prozent Arme die Nase voll haben und – bildlich gesprochen – die Bastille in Flammen aufgehen lassen?
Dann die Demokratie. Schwebt sie in Gefahr? Was meinen wir überhaupt mit Demokratie? Hat es sie denn je gegeben, im Sinne von Gleichberechtigung aller Bürger? Meinen wir es ernst mit aller? Wie viel darf frei geäußert werden und von wem und zu welchem Thema? Die Revolution durch die sozialen Medien hat Onlinegruppierungen von Menschen, die je nachdem, ob man sie mag oder nicht, als ›Bewegungen‹ oder ›Mob‹ bezeichnet werden, bisher ungekannte Macht verliehen. Ist das gut, ist es schlecht oder nur eine neue Spielart der Meute, die etwas umtreibt?
Dies sind einige der brennenden Fragen, die man mir im Verlauf der vergangenen beiden Jahrzehnte gestellt hat und die ich mir selbst stelle. Hier nun ein paar Versuche dazu? Denn das ist ein Essay ja seiner Bedeutung nach: ein Versuch. Ein Bestreben.»
Die Autorin und die Übersetzende
Margaret Atwood, geboren 1939, ist unbestritten eine der wichtigsten Autorinnen Nordamerikas. Ihre national wie international vielfach ausgezeichneten Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. »Der Report der Magd«, das Kultbuch einer ganzen Generation, wurde preisgekrönt als Serie verfilmt. 2017 erhielt sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels und für ihren Roman »Die Zeuginnen« wurde sie 2019 bereits zum zweiten Mal mit dem Booker-Preis für den besten englischsprachigen Roman ausgezeichnet. Atwood lebt in Toronto.
Martina Tichy studierte Germanistik und Amerikanistik und ist seit vielen Jahren als Übersetzerin aus dem Englischen tätig, u. a. von Amitav Ghosh, F. Scott Fitzgerald und Paul Murray.
Facts and Figures
- Herausgeber : Berlin Verlag; 1. Edition (12. Oktober 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 704 Seiten
- ISBN-13 : 978-3827014733
Entdecke mehr von Denkzeiten - Sandra von Siebenthal
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Margaret Atwood mit ihren fast prophetenhaften Aussagen… Schon wieder ein Buch für den ewigen Stapel. Ich hab’s jetzt mal für das Lesegerät bestellt und hoffe, man kann es auch in kleinen Portionen lesen.
Dir, Sandra, wünsche ich eine besinnliche und literaturreiche Zeit zwischen den Jahren und guten Start ins 2024!
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Diesen ewigen Stapel kenne ich leider auch nur zu gut, liebe Katharina. Das Buch eignet sich sogar hervorragend für kurze Häppchen zwischendurch, zumal einen ja selten alles immer interessiert und ihre Themen vielfältig sind. Auch dir eine schöne Zeit und einen guten Rutsch in ein hoffentlich für dich schönes ahr 2024.
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