Von Wänden, die sprechen – ein Buch über den Freiheitsdrang einer Kunstform, die nie stillsteht.
Einleitung
Street Art ist mehr als Farbe an der Wand – sie ist Ausdruck, Protest, Lebensgefühl. Alessandra Mattanzas Street Art führt Leserinnen und Leser in die globale Szene urbaner Kunst ein. Die Reise geht von Lissabon bis Seoul, von New York bis São Paulo. In großformatigen Fotografien und persönlichen Texten porträtiert sie Künstlerinnen und Künstler, ihre Werke und Motive. Das Buch zeigt, wie Street Art öffentliche Räume prägt, gesellschaftliche Fragen reflektiert und Städte zu lebendigen Leinwänden macht. Mattanza vermittelt die flüchtige, kraftvolle Energie dieser Kunstform und eröffnet einen Blick auf die Menschen, die sie gestalten.
Kunst als Zeugnis der Zeit
„Street Art ist nicht nur Bild, sondern Zeitgeschehen. Alles vergeht, und gerade darin liegt ihr Reiz.“ – Alessandra Mattanza
Mattanza führt durch Metropolen und Randzonen, überall dort, wo sich Kreativität Bahn bricht, wo Mauern zu Tagebüchern werden und Beton zu Leinwand. Sie begegnet Künstlerinnen und Künstlern, die mit Sprühdose, Pinsel oder Schablone arbeiten, mit Worten, Symbolen oder stillen Zeichen. Ihre Texte sind mehr als Begleitkommentare: sie erzählen von Begegnungen, von Gesprächen in Ateliers, auf Dächern, in stillen Hinterhöfen. Es sind Miniaturen über Menschen, die Kunst als Lebensform begreifen – spontan, widerständig, lebendig.
Vergänglichkeit als Prinzip
Street Art, das wird in diesem Buch spürbar, besteht nicht nur aus Bildern, sie be- und durchleuchtet Zeitgeschehen. Nichts bleibt, alles vergeht – und genau darin liegt ihr Reiz. Mattanza fängt diesen flüchtigen Moment ein, ohne ihn festzunageln. Ihre Fotografien sind kraftvoll werden ergänzt durch eine ruhige, teilweise fast poetische Sprache: Beobachtungen über Farbe, über Orte, über die Beziehung zwischen Kunst und Stadt. In dieser Balance von Dokumentation und Empfindung liegt die Stärke des Buches.
Kunst zwischen Protest und Poesie
Die porträtierten Künstlerinnen und Künstler kommen aus unterschiedlichen Kontinenten, ihre Themen reichen von politischem Widerstand über soziale Ungleichheit bis zu reiner Lebensfreude. Street Art ist immer beides – Ausdruck und Aufbegehren. Sie kann Schönheit sein, wo man sie nicht erwartet, und Kritik, wo man sie überhört. Das Buch macht sichtbar, dass Street Art längst mehr ist als subversive Geste: Sie ist Teil der globalen Kultur, eine Sprache ohne Übersetzungspflicht, verstanden von allen, die hinschauen.
Stärken und Schwächen
Mattanzas Stärke liegt in ihrem Blick – und in ihrem Vertrauen in die Kunst. Sie beschreibt nicht aus der Distanz der Theoretikerin, sondern aus der Nähe der Beobachterin. Ihre Porträts sind sinnlich, die Fotografien eindrucksvoll komponiert, das Layout großzügig und atmend. Es entsteht ein Sog, der Leserinnen und Leser mitten in die pulsierende Welt der urbanen Kreativität zieht.
Doch gerade diese Fülle ist zugleich eine kleine Schwäche: Die Vielzahl an Stimmen und Bildern lässt kaum Raum für tiefere kunsthistorische oder gesellschaftspolitische Analyse. Wer nach theoretischen Bezügen oder einer vertieften Reflexion über Ästhetik, Raum und Macht sucht, wird sie nur andeutungsweise finden. Aber vielleicht ist das kein Mangel, sondern Programm. Mattanza will nicht sezieren, sie will zeigen. Sie vertraut der Wirkung des Bildes, dem Moment, der Energie der Straße – und genau darin liegt der Zauber dieses Buches.
Ein Atlas der Gegenwart
Street Art ist prachtvoll gestaltet, ein ästhetisches Vergnügen, aber zugleich ein Stück Zeitdiagnose. Mattanza beschreibt die Mauern dieser Welt wie eine Chronik unserer Epoche – voller Widersprüche, Farben, Schichten. Ihre Essays sachlich und doch persönlich und gut lesbar, nie belehrend, nie nach Effekten haschend. Man spürt, dass sie Street Art nicht aus der Distanz betrachtet, sondern aus tiefem Interesse an dieser Kunstform, welche sie als Ausdruck von Freiheit in einer oft von Regeln erdrückten Welt sieht.
Fazit
Alessandra Mattanzas Street Art ist ein Plädoyer für den offenen Blick. Für Kunst, die nicht abgeschlossen ist, sondern wächst, ergänzt oder übermalt wird, verschwindet und wiederkehrt. Ein Buch, das sich nicht nur an Kunstliebhaber richtet, sondern an alle, die verstehen wollen, wie Kunst auch sein kann fernab von Galerien und Museen: mitten im Leben, mitten in der Stadt. Und vielleicht ist das die schönste Botschaft dieses Bandes: Kunst ist dann am lebendigsten, wenn sie allen gehört.
Zur Autorin
Alessandra Mattanza ist Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin. Sie lebt in Italien und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit zeitgenössischer urbaner Kunst. Neben Ausstellungen und Vorträgen veröffentlicht sie Bild- und Textbände, in denen sie Künstlerinnen und Künstler aus der Street-Art-Szene porträtiert. Mattanza legt besonderen Wert darauf, die Dynamik, den Kontext und die gesellschaftliche Bedeutung der urbanen Kunst sichtbar zu machen.
Angaben zum Buch:
- Herausgeber : Prestel Verlag
- Erscheinungstermin : 10. April 2018 Auflage : 2.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 256 Seiten







Brad Wilson hat sich im vorliegenden Buch dem Tierporträt gewidmet. Vor einem schlichten schwarzen Hintergrund porträtiert er Tiere wie Elefanten, Tiger, Löwen, Eulen und mehr. Er lässt sie durch ihre Persönlichkeit zum Betrachter sprechen und auf ihn wirken.
Die Wirkung, die Brad Wilson seiner Begegnung mit den Tieren zuschreibt, spricht auch aus den Bildern und überträgt sich auf den Betrachter. Aus Ihnen sprechen zudem die grosse Verbundenheit und der Respekt, die Wilson den Tieren entgegenbringt. Ohne diese wäre ein solches Projekt nicht möglich gewesen und schon gar nicht so wunderbar herausgekommen.
Tiere haben eine Seele, sie sind Wesen wie wir und jedes hat seine eigene Persönlichkeit. Dies wird in diesem Buch offensichtlich. Die hochwertige Aufmachung, die brillianten Farben und das schöne Layout runden das Gesamtbild ab. Eingeleitet wird es zudem mit einem Vorwort von Desmond Morris.
Mit Mickey Mouse begann das, was man wohl als eine Erfolgsgeschichte sondergleichen bezeichnen könnte. Es folgten Filme, welche das Herz von Kindern und Erwachsenen auf der ganzen Welt erfreute: Schneewittchen, Das Dschungelbuch, Pinocchio oder Peter Pan, um nur einige zu nennen.