Es gibt Menschen, die mögen, was du hast, solche, die mögen, was du tust, und welche, die mögen, wer du bist. Du entscheidest, wen du magst.
Schlagwort: Status
Mein Leben
Es gibt Tage, da hadere ich. Denke, was ich alles aus meinem Leben hätte machen können, sehe erfolgreiche Menschen, reiche Menschen, berühmte Menschen und dann mich. Denke, was ich hätte anders machen können und müssen, um vielleicht auch einen Weg einschlagen zu können, der mehr Reichtum, mehr Anerkennung, mehr Status gebracht hätte.
So zu denken taugt nicht dazu, sich gut zu fühlen, im Gegenteil, es zieht runter. Man sieht all das, was man nicht hat, sehnt sich an Orte, an denen man ist und vielleicht auch nie sein wird. Man hadert mit Wegen, die man gegangen ist aufgrund von Entscheidungen, die man getroffen hat. Damals hatte man Gründe für die Entscheidungen, heute sieht man nur noch das Ziel, die man so erreichte.
Wenn der erste Sturm der Aufregung vorbei ist, frage ich mich jeweils: Wo möchte ich gerade jetzt lieber sein als da, wo ich bin? Was möchte ich lieber tun als das, was ich tue? Und meistens komme ich dann zum Schluss, dass das, was ich tue, genau dem entspricht, was ich tun will (ausser wenn es grad ganz schlimm die Steuererklärung oder das Bad putzen ist). Ich komme zum Schluss, dass da, wo ich bin, der Ort ist, an dem ich sein will – wäre es anders, könnte ich es ändern und habe das in der Vergangenheit auch einige Male getan – oder eben gelassen.
Ich war in meinem Leben meistens in der wirklich glücklichen Lage, sehr frei entscheiden zu können, was ich tun will, womit ich mein Leben füllen möchte. Es gab kaum Grenzen, gab wenige Einschränkungen und wenn, dann keine, die ich hätte durchbrechen wollen. Ich war nie reich, auch nie berühmt, ich habe weder Status noch sonstige hochtrabenden Dinge, trotzdem habe ich das ganz grosse Glück, genau das tun zu können, was ich tun will. Und dabei erfahre ich von verschiedenen Seiten immer wieder wunderbare Reaktionen, teilweise von unerwarteter Seite Unterstützung, oft von ganz vielen Stellen Rückhalt, Zuspruch.
Wenn ich heute zurück schaue, habe ich viele verschiedene Dinge im Leben ausprobiert und auch durchgezogen und alle zusammen haben dahin geführt, wo ich heute bin. Mein Leben ist breit, ge- und erfüllt von den Dingen, die ich liebe. Ich habe im Yoga etwas gefunden, das ich als meinen Lebensweg anschaue, den ich weiter gehen, tiefer erforschen und daran wachsen kann. Die Philosophie begleitet mich dabei, ist sie einerseits Teil des Weges, andererseits auch Methode, den Dingen immer wieder neu auf den Grund zu gehen, sie nicht einfach hinzunehmen, sondern auf ihre Wirklichkeit hin zu prüfen. Die Literatur bringt Leichtigkeit, Kreativität und Spielerei ins Leben, lässt Geschichten entstehen, Welten sich entwickeln und neue Horizonte wachsen.
Alles in allem ist es einfach: Mein Leben. Und es ist gut, wie es ist. Es ist unbezahlbar.