Vor vier Jahren begann alles mit den ABC-Etüden. Damals schrieb ich meistens mit, irgedwann verlor ich das Ganze ein wenig aus den Augen. Pünktlich zum Jubiläum – happy Birthday und danke für die vielen unterhaltsamen Stunden – bin ich zurück und versuche es mal wieder. Ich schrieb schon damals mehrheitlich Gedichte, auch dieses Mal soll es eines sein:
Ausbruch und Einkehr
Mein Herz schlägt orange,
durchdringend als Hämmern,
das grundtief erschüttert
in mir die Welt.
Wie Lautsprecher dröhnt es,
von tief in mir drinnen,
und dringt mir durch Mark
und knochentief rein.
Ich sitze und frage
und weiss keine Antwort,
ich suche und haste
und stehe doch still.
Ich drehe im Kreis meiner
eignen Gedanken,
ich suche den Ausgang
und stecke doch fest.
Ein Beben, ein Schweben,
ein mich nicht erleben,
ein Tosen, ein Schlagen,
tief innen im Herz.
Ich möchte nur Ruhe,
ich lege mich nieder,
ich atme, ich presse,
ich krieg keine Luft.
Ich bin so verloren,
ich gehe mich suchen,
ich lege die Arme
zum Schutz um mich rum.
Und langsam fühl ich mich
tief in mir geborgen,
und finde den Atem und
damit auch mich.
©Sandra von Siebenthal
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Für die abc.etüden, Woche 30.18: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern. Die Wortspende für die Textwoche 3.4.21 kommt von Ulrike mit ihrem Blog Blaupause7
Sie lautet: Lautsprecher, orange, erschüttern
Der Ursprungspost:
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