Matt geworden von der Zeiten Lauf
hängt er seit Jahren an der Wand. Ein Bild,
das keinen Inhalt trägt und nie verklärt,
nur spiegelt was sich neu ihm zeigt.
Ich seh’ ihn an und sehe mich, und um
mich rum nur wenig Welt, wie wenn ich ganz
alleine wär’ für alle Zeit, die dieses
Bild vor mir aufschlägt bis weit zurück.
Ich seh’ mich jung durch alle Falten, sehe
freies Walten, wenig Pflicht, nur einfach
tun. Ich sehe Leiden auch und Bangen,
Seh’ mich suchen, manchmal finden, alles
steht in dem Gesicht. Ich möcht’ nichts missen,
doch noch einmal jung sein möcht’ ich nicht.
©Sandra von Siebenthal
Wenn man das Spiegelbild in einen zweiten Spiegel reflektiert, kann man sich sogar mit sich selbst unterhalten oder noch weiter vervielfachen. Immer in guter Gesellschaft dann!
Aber Spass bei Seite. Dein Gedicht gefällt mir sehr!
LikeGefällt 1 Person
Das probiere ich gleich aus, immerhin wäre das eine mir zugetane und interessante Gesprächspartnerin mit ähnlichen Interessen 😊 freut mich, dass dir das Gedicht gefällt.
LikeGefällt 1 Person
Das ist in meinen Augen mitunter das prägnanteste Gedicht von dir. Danke für dieses wunderbare Spiegelbild.
LikeGefällt 1 Person
Ganz lieben Dank
LikeGefällt 1 Person
Auch hier. Mozart. Kirchensonate. D-Dur, KV 69. Dein Text…einfach nur schön.
LikeGefällt 1 Person
Ganz lieben Dank!
LikeLike