Ich habe mal wieder die Zeichenstifte in die Hand genommen – etwas, das ich früher viel öfters tat, dann aber ein wenig aus den Augen verlor. Ich dachte, nicht gut genug zu sein, nahm Kritiken wohl auch zu persönlich und wollte mich den verletzenden darunter nicht mehr stellen. Eigentlich blöd, denn mir fehlte nachher etwas, nämlich ein Ort, an dem ich einfach mal abschalten konnte, an dem ich Dinge ausprobieren, etwas fern von Wörtern und rationalen Gedanken aufs Papier bringen konnte.
Ich sagte früher zur Verteidigung meiner Werke immer: „Ich weiss, dass aus mir nie ein Picasso wird.“ Picasso ist – müsste ich mich auf einen beschränken – ganz klar mein Lieblingskünstler. Seine Experimentierfreude, seine Schaffenskraft, seine bedingungslose Hingabe an die Kunst, seine ständige Suche nach Neuem, nach neuen Wegen, neuen Richtungen, neuem Ausdruck sowie die nie endende Neugier, was noch alles möglich sein könnte, haben mich stark beeindruckt. Sinnigerweise war es ein Bildband über eine Ausstellung von 1981 in München, der mich zum Stift greifen liess. Ausgestellt wurde die Sammlung Marina Picasso, in welcher sich viele seiner Skizzenbücher befinden.
Was ich mir für die Zukunft vornehme:
- Ich muss kein Picasso sein. Den gibt es ausserdem ja schon.
- Die Dinge, die ich tue, müssen mir zuerst gefallen. Und mir entsprechen. Nur so kann ich mich entfalten.
- Kritik von aussen ist immer nur die Meinung der anderen. Ich will die ernst nehmen, denn durch Kritik kann man lernen. Ein blosses „gefällt mir (nicht)“ ist aber nicht zwangsläufig ein fundiertes Urteil.
- Nicht alles muss zu etwas gut sein, manches ist einfach für sich gut.
Ich hatte die Skizzen schon vermisst! Ich habe diese Kunstwerke damals mit zunehmender Bewunderung angeschaut, sie haben mich inspiriert.
Bitte weitermachen.
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Lieben Dank! Ja, ich mache weiter. Und berichte dann und wann darüber hier.
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Liebe Sandra,
eine brillante Idee, dass Du wieder öfter die Zeichenstifte und die Farben in die Hand nimmst! Erstens sollte man sich in seiner Kreativität nicht einschränken (lassen), zweitens kommt die Inspiration zu Vielem genau dann, wenn man etwas tut, was einem Freude bereitet. Und drittens ist das, was ich bislang von Deinen Skizzen gesehen habe, immer speziell!
Deine hier publizierte Picassozeichnung habe ich lange betrachtet…
War vorhin zwischenzeitlich unten in der Küche und habe etwas Gemüse aufgestellt, bin nun aber wieder hoch an den Rechner und schaue sie abermals an…
Expressionistische Kunst läßt uns Betrachtern einen großen Raum für Interpretation. Für mich stellt die Figur eine abstrakte menschliche Gestalt dar. Die Haltung ist auffallend. Für mich ist sie gebeugt und da der Kopf angelehnt ist, ist das für mich eine reflektierende, denkende Haltung.
Vorhin, als ich noch in der Küche war, kam mir dieser Gedanke bereits. Und jetzt, wo ich weiter darauf blicke, verstärkt sich dies.
Sandra, wenn Du ein Sinnbild für Dein Denkzeiten-Blog haben müßtest, dann wäre es für mich dieses:
Der Denker!
Liebe Abendgrüße, bT!NA
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Danke dir. Da Skizze wird wohl zum Titelblat meiner selbst herausgegebenen Gedichte. Und ja, ich sehe auch immer mehr drin. Ich habe es beim Zeichnen nicht gedacht, es kam aber so raus. Drum mag ich die Stifte. Sie zeigen mir mehr.
Schlaf ganz gut,
Sandra
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Das ist eine wunderbare Idee, Sandra!
Darauf bin ich sehr gespannt…
Apropos Gedichte, die ich durch Dich hier für mich mit Freude entdecke…
War am Bücherregal und habe ein paar Bücher von Edgar Zeidler gefunden. Darin lese ich seit gestern wieder und irgendwie spricht mich Vieles an. Das Schöne an diesem Dichter ist, dass er alles auf deutsch, auf elsässisch und auf französisch verfaßt! Sobald ich ein wenig gelesen habe und es mir danach ist, werde ich auf meinem Blog auch etwas posten.
Fais bien dodo, bT!NA
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😘
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Stark, bin begeistert!👏👏👏👏👌Super, dass Du wieder anknüpfst bzw. weitermachst! Hoffe, da kommt noch ganz viel!
❤liche Grüße Babsi
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Ganz lieben Dank dir! Auch für die letzten Kommentare.
Liebe Grüsse
Sandra
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Liebe Sandra, ich lese und sehe hier zum ersten Mal, dass du nicht nur schreibst, sondern auch zeichnest. Du kannst dir wohl denken, dass ich sehr einverstanden damit bin.
Picasso war ein großartiger Künstler, in jeder Hinsicht. Am meisten aber beeindruckte mich immer, dass alles, was er in die Hand nahm, aber wirklich alles, ein Kunstwerk wurde. Diese Lebenseinstellung zu gewinnen – das wäre mein Ideal, das ich aber erst im nächsten Leben aktiv anpacken werde. 😉
Jetzt reicht es mir, mutig zu sein und zu tun, was mir Spaß macht. das ist ja auch schon nicht wenig. Denn leider gibt es viele Hemmnisse auf dem Weg dorthin. Dazu gehören die Lober und Miesmacher und die Angst vor ihnen bzw der Wunsch, Beifall oder jedenfalls Verständnis zu finden für das, was ich tue. Inzwischen bin ich ein gutes Stück vorangekommen „im Tun, was mir Spaß macht“.
Auf deine Zeichnungen freue ich mich. Diee heutige ist schon ein guter Start. Sei herzlich gegrüßt. Gerda
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Ganz lieben Dank für deine Worte, Gerda. Ich will den Weg nun auch weiter gehen und versuchen, die Miesmacher zu ignorieren, wenn ich sie antreffe, mich aber auch nicht von Lob abhängig zu machen. Einfach wird es wohl nicht, aber besser als aufgeben allemal 😉
Liebe Grüsse, Sandra
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Hat dies auf Kritzelzeiten rebloggt.
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