Tierethik und Vegetarismus

Heute las ich den schönen Beitrag zur Tierethik bei Gerda Kazakou (HIER). Sie spricht Themen an, die mich auch schon sehr lange beschäftigen, die ich nie abschliessend beantworten konnte, immer mal wieder neu aufrollte für mich und meine Haltung überprüfte, mein Essverhalten auch.

Tierethik und Vegetarismus – zwei wichtige Themen. Ich frage mich immer wieder, ob es eines ist, tendiere aber dazu, die beiden zu trennen. Ich bin in der Schweiz aufgewachsen und war immer nahe an Bauernbetrieben dran, weil wir da Ferien machten. Ich habe als Kind Sommer für Sommer im Dorf den Metzger begleitet, wie er das Schwein aus dem Stall holte und wenige Meter davon schlachtete. Vom ersten Schuss bis zur fertigen Wurst haben wir Kinder zugeschaut. Es war für uns natürlich und wir durften das noch frische Brät probieren. Am Tag vorher hatten wir die Schweine noch im Stall gestreichelt.

Ja, ich möchte das heute nicht mehr so machen, gebe ich ehrlich zu, ich könnte es nicht mehr. Trotzdem bin ich der Ansicht, wenn der Fleischkonsum noch so wäre, dass Tiere nur so gehalten und geschlachtet würden, wie es da üblich war, dann wäre das durchaus ein schönes Leben für die Tiere. Ich denke nicht, dass der Konsum per se unethisch ist, es ist eher die Art und Weise, wie er sich entwickelt hat – mit all den Auswüchsen wie Massentierhaltung und Tierquälereien.

Die Haltung ist nur das Eine, weiter geht es mit der Tierproduktion: Es gibt immer weniger Metzger in Dörfern, oft werden die Tiere zuerst über weite Strecken hin in Schlachthöfe transportiert, stehen schon beim Verladen und auf dem Transport Todesängste aus, um dann im schlimmsten Fall erst mal ein Wochenende im Schlachthof auf engstem Raum und unterversorgt ein Wochenende durchzustehen, bis es schliesslich am Montag ans Lebendige geht. Auf diese Weise kann mehr und günstiger produziert werden, damit der Käufer schliesslich sein ordentliches Stück Fleisch zum Kilopreis von 10 Franken auf dem Tisch hat.

Ich hörte gerade heute im Radio, dass ein Dorf das wieder ändern will und einen Metzger anstellen. Sie wollen, dass die Tiere wieder auf dem Hof geschlachtet werden können und das Fleisch soll schliesslich auch da verkauft werden. Schön wäre, wenn auch sogenannte Grossverteiler solche Projekte aufgreifen würden und so auch wenig mobile Stadtmenschen wenigstens die Möglichkeit hätten, mitzuhelfen für eine tiergerechtere Haltung. In einem anderen Fall haben sie das gemacht:

Ein Bauer aus dem Zürcher Oberland wollte nicht mehr mitansehen, dass männliche Küken einfach getötet werden, weil sie keine Eier legen und bei der Aufzucht länger brauchen, bis sie Fleisch ansetzen. Er lässt sie leben, füttert sie doppelt so lange wie ihre weiblichen Geschwister und verkauft sie dann halt entsprechend teurer.

Wenn ich das höre, denke ich doch immer wieder: Es würde gehen, wenn wir alle umdenken würden. Für mich ist eine Tierhaltung, welche dem Tier ein gutes Leben ermöglicht und einen möglichst angst- und schmerzfreien Weg zum Schlachter durchaus ethisch. Möglich ist das alles aber nur, wenn wir nicht nur trieb- und lustgesteuert einkaufen, sondern bewusst unsere Haltung zum Leben (unserem und dem von Tieren) überdenken.

Ich war insgesamt 16 Jahre meines Lebens Vegetarier (mit Unterbrüchen), tendiere immer mal wieder in die Richtung, habe mich nun aber als 95%-Vegetarier eingependelt. Ich habe übrigens gemerkt, dass der Kräuterbutter auch auf grillierten Zucchetti unglaublich lecker schmeckt – kann ich jedem nur empfehlen.

11 Kommentare zu „Tierethik und Vegetarismus

  1. Auch ich mache mir immer wieder Gedanken über diese Thematik.

    Zum einen wegen der gesunden Ernährung, zum anderen aber auch, weil ich es einfach nicht mehr ertrage, dass unsere Nutztiere unter derartigen Methoden gequält werden, Leid und Schmerzen zu erdulden haben.

    Ich esse inzwischen zeitenweise fast fleischlos, kann dies allerdings nicht in einer Prozentzahl fassen. Auf http://www.fit4evita.com/ sieht man, was ich als Hauptmahlzeit zu mir nehme; sehr oft rein vegetarisch. Doch es gibt auch Zeiten, da esse ich sehr gerne mal ein gutes RumpSteak oder ein Entrecôte Café de Paris…

    Meines Erachtens müssen wir, wie Du korrekt schreibst, umdenken. Wir müssen lernen bewußter zu Essen und zu ernähren. Wir müssen uns im Klaren sein, dass wenn wir nur noch auf den Preis schauen, dass dann eben die Zustände so sind, wie sie sich inzwischen entwickelt haben. Massentierhaltung. Massentierschlachtung z.T. am lebendigen Leib, weil die Zeit nicht reicht um abzuwarten, bis die Wirkung einsetzt.

    Wir müssen lernen bereit zu sein, für ein gutes Stück Fleisch vom Bauern, der sein Tier in kleinen Herden artgerecht hält, auch den dreifachen Preis zu zahlen. So lange uns dies das nicht Wert ist, ist auch kein Wandel möglich.

    Einen schönen Abend und danke für diesen Beitrag! Liebe Grüße aus ma belle France bT!NA

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    1. Ich danke dir für deinen Kommentar. Wir sehen es gleich. Ja, es ist verlockend, einfach mal so für nen Appel und ’n Ei ein Entrecote auf den Teller zu kriegen. Aber es sollte uns bei ein wenig Nachdenken nicht im Halse stecken bleiben. Dieses Umdenken wünsche ich mir. Mehr nicht.

      Liebe Grüsse zu dir ins Paradies (was ich so sah)
      Sandra

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  2. Ich war schon als kleines Kind ziemlich introvertiert, vieles spielte sich in meinem Kopf ab. Und ich habe, wie das bei Aspergern so ist, alles – ja ALLES – immer sehr ernst genommen. (Man lebt nicht leicht damit, das ist mir klar.)
    In dem kleinen Haus meiner Oma – an der Brücke des kleinen Flusses war es damals noch ziemlich idyllisch – gab es eine gefleckte Hauskatze, ich glaube, sie hieß Putzi. Ich denke, als Kind hat man einen unmittelbaren Impuls, so ein Tier zu streicheln und zu liebkosen. Meine Oma und meine Mutter bestärkten mich in diesem Impuls (mein Vater war die Woche über weg).
    Ganz natürlich gab es Fleisch bei uns, allerdings eher selten. Es war eine ziemlich entbehrungsreiche Zeit. Fleisch war etwas ganz Besonderes.
    So etwas wie vegetarische Ernährung war vollkommen exotisch in jener Zeit; ich glaube, den Begriff habe ich überhaupt erst später zum ersten Mal vernommen.
    Ein wichtiger Faktor in dieser Hinsicht ist noch die Tatsache, dass ich „auf dem Land“ groß geworden bin, und zwar in einer ziemlich hinterwäldlerischen Provinz. Klar, dass in meiner Nachbarschaft Hausschlachtungen normale Praxis waren, wenn auch nicht bei uns direkt – wahrscheinlich eher aus Mangel an Geld. Ich erinnere mich – als ich wohl 10 oder 11 Jahre alt war und bereits eine eigene Kammer im zweiten Stock der alten Schmiede meines Opas hatte – an die infernalischen Schreie eines Schweins, das ein Nachbar schlachtete. Solche und andere Erlebnisse konnte ich nicht einfach wegstecken.
    Als ich zur Grundschule ging, durfte ich mich daheim um einen Hasen kümmern, der im Hinterhof der Schmiede untergebracht war. Ich liebte dieses weiche, warme Fell, diese schönen Augen. Irgendwann war er einfach nicht mehr da. Ich weiß nicht mehr, was meine Eltern oder meine Oma mir dazu erzählten, wahrscheinlich irgendeine Geschichte, die nicht stimmte. Am folgenden Sonntag gab es jedenfalls Hasenbraten.
    Das sind so Geschichten, wie sie wahrscheinlich viele von uns erlebt haben.
    Bei mir waren die Folgen etwas anders, da ich – wie gesagt – alles ernst nehme. Teilweise bis zum heutigen Tag, wenn ich mir auch zugutehalten muss, dass ich in Maßen dazu gelernt habe.
    Das Problem, dass wir in unserer Gesellschaft (unter anderem) etwas essen, das wir möglicherweise gern gehabt haben und das nur in einem blutigen Vorgang auf den Teller kommen kann, hat mich in den folgenden Jahren immer wieder beschäftigt. Ich habe mit Begeisterung von Schriftstellern oder Wissenschaftlern oder Künstlern gelesen, die sich für eine fleischlose Kost entschieden hatten. Ich habe mich informiert über die verschiedenen Aspekte einer vegetarischen Ernährung (von Vegan war damals noch nicht die Rede).
    In den 70er Jahren war ich öfter in England und habe dort – in London – voller Euphorie die ersten vegetarischen Restaurants besucht.
    Bei uns war so etwas damals mehr oder weniger undenkbar. Am schlimmsten war es indes in der DDR. Ich war Ende der 80er Jahre mehrmals mit Jugendgruppen dort – damals war ich schon Vegetarier. In Restaurants habe ich es immer erlebt, dass man sich schlicht weigerte, mir die wenigen Gerichte auf den dortigen Karten einfach ohne das Fleisch zu servieren.
    Wie gesagt, ich habe lange mit mir gekämpft. 1986 gelang es mir dann, ganz auf tierische Lebensmittel zu verzichten, und zwar von einem Tag zum anderen.
    Ich war weiterhin wachsam und habe mich zu diesem wichtigen Thema informiert, bis heute. Sehr beeindruckt hat mich etwa das Buch der deutschen Schriftstellerin Karen Duve „Anständig essen“. Ich habe sie bei einer Lesung in Darmstadt einmal persönlich erlebt. Das Buch beschreibt sehr schön eine Art Selbstversuch. Sie hat sich ganz kontrolliert jeweils eine gewisse Zeit nach verschiedenen Vorgaben ernährt: zunächst ganz „normal“, so wie es wohl auf die meisten Menschen zutrifft. Dann hat sie als Vegetarierin gelebt, schließlich als Veganerin und ganz zum Schluss als Frutarierin (letzteres war mir bis dahin unbekannt). In dem Buch beschreibt sie sehr ernsthaft und schonungslos auch sich selbst gegenüber die Auswirkungen der verschiedenen Verhaltensweisen. Geblieben ist sie schließlich Vegetarierin, mit einer gewissen Tendenz zum Veganen. So würde ich das auch für mich beschreiben.
    Ähnlich hat sich mal der australische Philosoph Peter Singer in einem Spiegel-Interview geäußert (als ich den Spiegel noch gelesen habe bzw als man ihn noch lesen konnte). Er wurde gefragt, wie er es selbst hält mit seiner Ernährung. Er sei aus Überzeugung Veganer, und ernähre sich auch, wo immer möglich, auf diese Weise. Wenn er auf Vortragsreisen irgendwo in der Welt unterwegs sei, esse er – wenn es nicht anders möglich sei – auch durchaus mal vegetarisch. Fleisch von Tieren kommt für ihn auf jeden Fall nicht in Frage. Im Prinzip halte ich es genauso.

    Kleiner Einschub: Peter Singer ist der Begründer der modernen Tierrechtsbewegung („Animal liberation“, 1975 im englischen Original erschienen). Er hat auch einen in-ternationalen Ruf als Ethiker und lehrt heute in Princeton. Ursprünglich kommt er aus Australien, wohin seine jüdischen Eltern aus Wien 1938 ausgewandert waren. Zahl-reiche Angehörige seiner Familie – u.a. drei Großeltern – wurden im Holocaust ermordet. Ich hatte das Glück, ihn vor ein paar Jahren in der Deutschen Nationalbiblio-thek persönlich zu erleben, wo er den Ethik-Preis der GBS erhielt. Ich verdanke ihm viel. Ende des kleinen Einschubs.

    Tiere nicht zu essen, ist für mich zu einer Normalität geworden. Ich muss allerdings betonen, dass ich in dieser Hinsicht (wie überhaupt) nicht das Zeug zum Missionar habe. Ich weiß, dass es unter Vegetariern und vor allem leider auch Veganern ziemlich nervige Zeitgenossen gibt, die glauben, bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit den nicht-vegetarischen Tischgenossen ein schlechtes Gewissen machen zu müssen. Das liegt mir absolut fern.
    Meine Entscheidung ist eine ganz persönliche, die viele Komponenten und Ursachen hat.

    Manchmal überwinde ich mich und nehme an gemeinsamen Essen teil. Wenn ich dann auf den anderen Tellern die Fleischstücke sehe, erscheint vor meinem geistigen Auge ganz automatisch das Tier, oder der Teil des Tieres, dem dieses Stück entstammt. Besser gesagt, dem dieses Stück blutig entrissen wurde. Ich behalte meine Gefühle in solchen Momenten natürlich für mich, aber für mich sind sie quälend.
    Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich weder ein Phantast, noch ein Fundamentalist bin. Ich mache mir auch keine Illusionen. Die Natur ist alles andere als ein „Ponyhof“, oder eine Waldorfschule. Alle harmonisierenden oder romantischen Vorstellungen sind mir in rationaler Hinsicht fremd (emotional nicht so ganz, aber das ist ein anderes Thema…).
    Wenn ich etwa in meinem Garten sitze und zu dieser Jahreszeit den verschiedenen Vögeln lausche oder die Katze beobachte, so kann ich mich zurücklehnen und dieses wunderbare Bild, diese harmonischen Töne als empfindsamer Mensch genießen. Wenn einer dieser Vögel sich mal auf einen nahen Ast setzt, so kann ich sein Federkleid bewundern, seine schönen, geradezu eleganten Bewegungen, seine Augen, sein Geschick im Wegfliegen. Aber das sind letzten Endes alles nur meine menschlichen Interpretationen. Diese Vögel sind ihr ganzes Leben über mit einem großen Aufwand damit beschäftigt, Nahrung zu suchen und – vor allem – Fressfeinden wie unserer süßen Katze zu entfliehen. Sie müssen sich vermehren, damit dieser ganze absurde Kreislauf, dieses ewige Rad sich immer weiter dreht – bis in alle Ewigkeit bzw bis zum absoluten Ende dieses faszinierenden und doch sinnlosen Universums.

    Ich bin weit davon entfernt, Tiere in einem anthropomorphen Licht zu sehen.
    Ich akzeptiere sogar die These, dass bei den Vormenschen der Fleischkonsum zu einem qualitativen Wachsen des Gehirns geführt und damit letzten Endes uns Heutige erst ermöglicht hat. Aber ich sehe da keinen Widerspruch. Zu jenen Zeiten waren „wir“ ja auch dem Tierreich näher als uns heutigen Menschen. Wir haben uns – grausam langsam und manchmal auch in seltsamen Sprüngen – entwickelt zu jenen Wesen, die wir heute sind. Vieles von der Grausamkeit des Tierreichs ist noch in uns, aber wir haben auch – mit und gegen Religionen, mit und gegen Philosophie und Moralvorstellungen – ein Stadium erreicht, das uns von den restlichen Lebewesen grundsätzlich unterscheidet.
    Ein entscheidendes Kriterium in der ethischen Beurteilung der Frage, ob man Tiere essen sollte (oder deutlicher für mich: darf) ist die Frage nach dem Leiden. Das ist für mich der Knackpunkt. Körperlich gehören wir zum Tierreich, zur Fauna. Wenn ich im Supermarkt oder auf einem Teller ein Stück Fleisch sehe, frage ich mich: Könnte das nicht auch einem Mitmenschen entstammen? Wo ist der prinzipielle Unterschied?
    Jahrtausende mussten sich die Menschen mit großen Anstrengungen ihre Lebensmittel erarbeiten. Ich will also überhaupt nicht über die Ernährungsweisen unserer Vorfahren richten. Aber das ist heute anders, zumindest in den entwickelten Ländern. Eine Notwendigkeit, sich von Tieren zu ernähren, sehe ich nicht.
    Es gibt ja dieses schöne Zitat: „Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier …“ (Paul McCartney)
    Darin steckt eine große Wahrheit. Die Erzeugung des Fleischs, das auf unsere Teller kommt, geschieht hinter dicken Wänden, wird ausgeblendet. Die meisten von uns würden das Leid nicht ertragen.
    Warum keine Milch? Ich finde Milch pervers. Der Mensch ist das einzige Säugetier, das die (Mutter!)-Milch einer anderen Säugetierart zu sich nimmt. (Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass ein großer Teil der Menschheit eine Milch-Unverträglichkeit hat.)
    Kühe geben nicht „einfach so“ Milch, wie vielleicht Stadtbewohner mittlerweile denken. Wie alle Säugetiere stellen auch Kühe ihre Milch nur für ihren eigenen Nachwuchs her. Um viel Milch produzieren zu können, werden Kühe immer wieder zwangsgeschwängert. Die Kälbchen werden ihnen einige Tage nach der Geburt weggenommen. Die für sie gedachte Milch ist ja für den Menschen bestimmt. Man muss hier gar nicht beschreiben, was weiter geschieht. Die Verzweiflung der Tiere ist groß.
    Ich dachte mir lange, dass eigentlich gerade Frauen für diese verquere Situation ein gewisses Verständnis aufbringen würden, musste mich aber von einigen beleidigten Exemplaren dieses Geschlechts eines Besseren belehren lassen.
    Mein Fazit. Ich stehe zu meinen ganz persönlichen Erkenntnissen und ich versuche auf einer ganz unteren Ebene entsprechend meinen ethischen Vorstellungen zu leben. Dass ich damit auf ziemlich verlorenem Posten stehe, ist mir mehr als klar.

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  3. Liebe Sandra, ich habe deinen Beitrag und die Kommentare gelesen. Da bleibt mir eigentlich nichts mehr zu sagen, als Danke dafür , dass du diese Diskussion so wunderbar bereichert hast. Mir gefällt, wie du und die KommentatorInnen ganz aus ihrem eigenen Erleben heraus schreiben: abwägend, ohne Verurteilung, aber doch klar Stellung nehmend. Ich bin noch am Tasten, versuche herauszufinden, was sich bei mir ändert, seit ich Fleisch vermeide. Das ist ja erst seit kurzem der Fall. Ich merke zB, dass ich nicht sensibel auf den Fleischkonsum anderer reagiere. Ich kümmere mich einfach nicht darum. Das ist so ähnlich wie damals, als ich mit dem Rauchen aufhörte. Da war mir auch egal, was die anderen taten. Wichtig war mir allein, wie ich selbst mich dabei befand. Insofern ist das Buch, das DrDoubt erwähnt (Karen Duve, Anständig essen) thematisch sehr interessant für mich.
    Ich hoffe, dass diese Diskussion eine Fortsetzung hat. Liebe Grüße Gerda

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    1. Liebe Gerda, schön, dass du es hinkriegst, bei dir zu bleiben und nicht alle überzeugen oder gleich mitnehmen willst. Das Thema ist wichtig und nötig und es braucht einen konstruktiven und menschlichen Diskurs, um gemeinsam Wege zu finden, die allen, vor allem den Tieren zugute kommen. Aller Dogmatismus ist da fehl am Platz, da mehrheitlich auch narzisstische Selbstbeweihräucherung (so erscheint es zum Teil jedenfalls).

      Liebe Grüsse
      Sandra

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  4. Ein schöner Beitrag und schöne Kommentare. Mich beschäftigt das Thema auch. Ich bin kein Vegetarier, esse aber wenig Fleisch – wenn ich großzügig schätze vielleicht 5 kg im Jahr und das soll dann gutes Fleisch sein.

    Allerdings macht mich die intensive Landwirtschaft mit ihren negativen Folgen für die Artenvielfalt etc. genauso unglücklich wie die Massentierhaltung.

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