Rezension: Guillaume Musso: Vierundzwanzig Stunden

Pendeln zwischen dem Leben und dem Nichts

Nach dem Hauch der 24 Winde bleibt nichts mehr übrig.

mussovierundzwanzigAls Arthur Castellos Vater plötzlich bei diesem auf der Matte steht, wundert sich Arthur erst. Frank will mit ihm Angeln gehen, etwas, das sie schon Jahre nicht mehr machten. Ziel ist ein alter Leuchtturm, der seit vielen Jahren im Besitz der Familie ist. Dort angekommen erklärt Frank seinem Sohn, was es mit dem Ausflug auf sich hat: Er will Arthur enterben, alles, was er kriegt, ist dieser Leuchtturm. Einzige Bedingung: Er darf die im Keller einbetonierte Falltür nicht öffnen, ansonsten sei er verloren.

Ich spürte, wie die Falle zuschnappte.

Natürlich hält sich Arthur nicht an die Bedinung, öffnet die Tür, steigt hinab. Die Tür schlägt zu und Arthur ist gefangen. Bis er sich plötzlich auflöst. Von da an kommt er nur noch jedes Jahr für einen Tag zurück in sein Leben. Er weiss nie, wo er genau auftaucht, wann er auftaucht und was an dem Tag passieren wird. Keine gute Voraussetzung dafür, sich zu verlieben. Und genau das tut er.

Guillaume Musso bleibt sich treu. Wieder reist er in den Zeiten, wieder vermischt er eine reale Geschichte und reale Figuren mit einem surrealen Element. Er schafft es, die Figuren und ihre Probleme so plastisch und authentisch zu gestalten, dass man als Leser unbedingt wissen will, wie das alles endet. Man möchte erfahren, ob und wie eine Liebe, die nur einen Tag im Jahr gelebt werden kann, bestehen kann. Und man möchte natürlich wissen, wie das alles ausgeht.

An dieser Stelle wird diese Rezension persönlich und enthält auch einen Blick aufs Ende. Wer das Buch nicht gelesen hat und es noch tun will, soll den Abschnitt überspringen und beim Fazit weiterlesen. Mich hat dieses Buch von Seite zu Seite mehr genervt. Die Geschichte wurde durch die unglaublich vielen Wiederholungen der ewig ähnlichen Situation, langatmig und langweilig. Dass ich weiter gelesen habe, war nur wegen der oben genannten Figuren, die mich durchaus gepackt hatten. Gegen das Ende erfährt man, dass nach 24 Jahren der Spuk vorbei ist – es wird aber geunkt, dann sei alles aus, quasi der Supergau wird prophezeit. Nach diesen 24 Jahren kommt also Arthur zurück und dann wurde die Geschichte absolut verschwurbelt. Zu dem Zeitpunkt war ich schon so genervt, dass ich nur noch überflogen habe und vermutlich darum nicht mehr verstanden, worum es nun wirklich ging, was nun wirklich passiert war, was erfunden, wer nun wer ist und überhaupt. Ich befürchte, dank diesem Buch wird das mein letzter Musso gewesen sein. Das Buch ist wohl – wie jedes – Geschmacksache. Meinen Geschmack traf es nicht.

Fazit:
Das Buch überzeugt durch eine spannende Idee und authentische Figuren und Schauplätze. Wieder mischt Musso Realistisches mit Surrealem.

Zum Autor
Guillaume Musso
Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren. Er arbeitete als Gymnasiallehrer und Universitätsdozent, bis er 2001 seinen von der Kritik hoch gelobten Debütroman veröffentlichte. Der große Durchbruch gelang ihm mit seinem zweiten Roman Ein Engel im Winter, den er nach einem schweren Autounfall geschrieben hatte. Auch seine Roman Eine himmlische Begegnung und Vielleicht morgen stürmten auf Anhieb die französischen Bestsellerlisten. Auch von ihm erschienen ist Nacht im Central Park und Weil ich dich liebe.

Angaben zum Buch:
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Pendo Verlag (1. Juni 2016)
Übersetzung: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
ISBN-Nr.: 978-3866124011
Preis: EUR 16.99 / CHF 14.90

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2 Kommentare zu „Rezension: Guillaume Musso: Vierundzwanzig Stunden

  1. Liebe Sandra. Gratuliere zu einer weiteren Rezension. 👍 Ich frage mich einfach, woher du nur all diese Zeit nimmst, jeden Tag ein Buch zu besprechen? Ich persönlich vermisse deine wunderbaren Zeichnungen oder deine Gedanken „zum neuen Tag“ (du weisst sicher, wovon ich spreche?) ❤️-lichst, Marc

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